Medizinische Universität Wien/APA-Fotoservice/Juhasz Fotograf/in: Krisztian Juhasz

Krebszentrum über ganz Österreich

Das neu gegründete Austrian Comprehensive Cancer Network (ACCN) bündelt die Expertise lokaler Comprehensive Cancer Center der Medizinischen Universitäten in Wien, Innsbruck und Graz zu einem pan-österreichischen Krebs-Netzwerk.

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Gemeinsam gegen Krebs:  Das Austrian Comprehensive Cancer Network (ACCN) setzt neue Maßstäbe mit der Bündelung der Expertise lokaler Comprehensive Cancer Center der Medizinischen Universitäten in Wien, Innsbruck und Graz zu einem pan-österreichischen Krebs-Netzwerk.

In Österreich erkranken jährlich mehr als 44.000 Menschen an Krebs. Jährlich sterben in Europa 1,3 Millionen Menschen an Krebs. Aufgrund der Alterung der westlichen Gesellschaften wird prognostiziert, dass diese Zahlen weiter steigen werden. Mit dem ACCN wird die Krebsbekämpfung in Österreich auf eine neue Ebene gehoben und ein Leuchtturmprojekt gestartet, erklärten der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Martin Polaschek, und die drei Leiter der CCCs aus Graz, Innsbruck und Wien bei einem Pressegespräch. „Mit innovativer Wissenschaft wird in Österreich den gesundheitlichen und gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit Krebs begegnet. Als Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung ist es mir ein besonderes Anliegen, den Beitrag der Forschung zur besseren Bewältigung von Krebserkrankungen und deren körperlichen und seelischen Folgen hervorzuheben“, so Bundesminister Polaschek. Mehr Menschen in Österreich erhalten mit diesem neuen Verbund Zugang zu Spitzenmedizin.

Ressourcen und Fachwissen werden im ACCN gebündelt, um innovative Behandlungsansätze und Forschungsergebnisse zu liefern, die Krebspatienten direkt zugutekommen. „Ein Ziel der Kooperationspartner ist es, durch die Vernetzung lokaler Strukturen die Prävention und Spitzenmedizin in der Onkologie und für die Menschen in Österreich weiter zu verbessern“, erklärt Shahrokh Shariat, Leiter des CCC Vienna und Vorstand der Universitätsklinik für Urologie der Medizinischen Universität Wien und des AKH Wien. Mit dem ACCN soll es in Zukunft noch einfacher werden, innerhalb Österreichs, aber auch im Rahmen von EU-Projekten zusammenzuarbeiten.

Die enge Zusammenarbeit zwischen den CCCs und anderen Forschungsgruppen in Österreich zeige bereits erste Erfolge in Form von innovativen Projekten, betonen die neu verbundenen Partner. Ein von der Medizinischen Universität Innsbruck koordiniertes Projekt beschäftigt sich beispielsweise mit dem Mikrobiom, also der Darmflora und ihrem Einfluss auf die Therapie von Blasen- und Prostatakrebs. Pro Jahr erhalten in Österreich 7.000 Patienten die Diagnose Prostatakrebs, 1.200 Menschen erkranken an Blasenkrebs. „Obwohl bekannt ist, dass die Mikrobiota das Immunsystem beeinflussen, sind ihre Wechselwirkungen mit der Tumorumgebung, dem sogenannten Tumor-Mikroenvironment (TME), und ihr diagnostisches und therapeutisches Potential nur unvollständig verstanden“, erklärt Dominik Wolf, Leiter des CCC Innsbruck und der Universitätsklinik für Innere Medizin V Onkologie.

In einem Kooperationsprojekt verschiedener Forschungsgruppen aus Wien und Innsbruck wird derzeit erstmals bei Prostata- und Blasenkrebs untersucht, welche Mikrobiota mit diesen Tumoren assoziiert sind und ob es beispielsweise Auffälligkeiten im Mikrobiom gibt, die als Marker für die Vorhersage eines Therapieansprechens dienen können. Diese Erkenntnisse könnten auch für die Behandlung anderer Krebsarten von großem Interesse sein.

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