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BioLabs bereitet Laboreröffnung in München vor

BioLabs gründet einen weiteren Inkubator in Deutschland. Nach dem ersten seiner Art in Heidelberg im Jahr 2021 und einem ganz neuen (für die frühphasigen Projekte vor der Gründung) mit der Charité und dem Berlin Institute of Health (BIH) vor wenigen Tagen, erfolgte nun eine Eröffnungsankündigung gemeinsam mit der TU München und deren Ausgründungseinheit TUM VentureLab im Münchner Osten. Es stehen noch Umbauten an, richtig losgehen soll es zum Jahresende.

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Mit der formellen Gründung von BioLabs|TUM haben die TUM Venture Labs, BioLabs und das US-amerikanische Pharmaunternehmen Eli Lilly and Company den Startschuss für ein neues Biotechnologie-Innovationszentrum in München gegeben. Das Projekt befindet sich aktuell in der Aufbauphase – die offizielle Inbetriebnahme ist für Ende September vorgesehen.

Das Zentrum entsteht auf rund 1.800 Quadratmetern im östlichen Münchner Stadtzentrum ziemlich genau zwischen dem Klinikum rechts der Isar und dem Ostbahnhof in der Grillparzerstraße und wird künftig Labor- und Büroflächen für etwa 15 bis 20 Start-ups bereitstellen. Laut Mitteilung der Innovationspartner ist das Ziel, forschungsbasierte Gründungen im Bereich Biowissenschaften frühzeitig zu unterstützen und den Zugang zu hochwertiger Infrastruktur, Mentoring und Netzwerken aus Wissenschaft, Industrie und Kapitalgebern zu erleichtern. Die Örtlichkeit diente bereits der Münchner Wilex AG und Nachfolgegesellschaften als Forschungsstätte.

BioLabs|TUM basiert auf dem etablierten Coworking-Lab-Modell von BioLabs aus den USA, das seinerseits aus LabCentral in Boston entstand. Mittlerweile kopiert es an 17 internationalen Standorten (viele davon in den USA) das LabCentral-Modell der vollausgestatteten Labore mit kurzfristigen Vermietungsphasen unter enger Anbindung an Investoren und Pharmafirmen. Johannes Frühauf, Gründer von BioLabs und LabCentral, ist vor kurzem bei LabCentral in den Aufsichtsrat gewechselt. Seither trägt er noch stärker das Geschäftsmodell des BioLabs-Inkubatorennetzwerkes an weitere Standorte, kürzlich beispielsweise gemeinsam mit dem Berlin Institute of Health und der Charité nach Berlin, doch weitere Standorte in Europa sollen folgen, auch Asien (bisher ein BioLabs in Japan) und der mittlere Osten stehen auf der To-do-Liste.

In München wird BioLabs kombiniert mit den unternehmerischen Förderstrukturen der TUM Venture Labs und dem industrieübergreifenden Know-how von Eli Lilly. Die geplante Einrichtung soll jungen Unternehmen helfen, präklinische Projekte schneller in die nächste Entwicklungsstufe zu bringen. Mit der schrittweisen Ausstattung des Gebäudes beginnt nun die konkrete Vorbereitung auf den operativen Betrieb. Die Kooperationspartner sehen darin einen wichtigen Beitrag zur weiteren Stärkung des Innovationsstandorts München im Bereich der Lebenswissenschaften.

Die offizielle Eröffnung ist für Ende September 2025 geplant. Bis zur konkreten Eröffnung wird nun eine aktuelle Laborausstattung installiert und der Standortmanager gesucht, der das Programm zur Auswahl und Betreuung erster Start-ups mit vorbereiten soll.

LabCentral-Gründer Frühauf ist Deutscher mit langem USA-Aufenthalt während seines Medizinstudiums. Dort hatte er bei der eigenen Start-up-Gründung festgestellt, dass es schwierig war, geeignete private Räumlichkeiten zu finden, und machte aus der Not eine Tugend, die in Boston auf rege Nachfrage traf. Er gründete BioLabs 2010 und erstellte daraus das erste reale Labor-Vermietungsobjekt LabCentral in den Jahren 2013/14. Durch die enge Verknüpfung zu Pharmafirmen, die spezielle Betreuung der einziehenden Start-ups bis hin zur Bereitstellung eines Finanzierungsfonds ist BioLabs mittlerweile eine in den Augen von Pharma und Investoren transparente und hilfreiche Einrichtung für die ersten selbständigeren Schritte eines Start-ups. Pharmafirmen beteiligen sich beispielsweise durch die Übernahme von Mietkosten über einen Golden-Ticket-Wettbewerb und kommen damit in direkten Kontakt zu neuen technologischen Vorhaben und Ansätzen.

Das erste BioLabs in Deutschland war in Heidelberg 2021 zugleich das erste der Inkubatoren-Kette in Europa, das nach einer Interimslösung seit 2023 in einem Neubaukomplex südlich und fußläufig des Heidelberger Hauptbahnhofs liegt. Die rund 20 Start-ups dort werden von einem Team BioLabs-Managerinnen betreut, die über die Anbindung an die lokalen Innovationsorganisationen auch weitere Elemente des Trainings und der Vernetzung anbieten können – neben einem vollausgestatten Laborangebot, das als Co-Working-Bereich oder auch als individuell abgetrennter Laborbereich gestaltet sein kann.

In Heidelberg ist neben dem BioLabs-Gebäude noch weiteres Gelände für Expansion, auch der IT-Cluster soll sich dort noch ansiedeln. In München ist es eher etwas eng in der Grillparzerstraße, aber auch dort ist laborweise noch Platz für Expansion bei größerer Nachfrage. Praktischerweise befindet sich direkt neben dem Gebäude ein Baumarkt, so dass Renovierung, Verschönerung und Erweiterungen sogar in Eigenleistung gut gelingen könnten.

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