dierk schaefer (CC BY 2.0)

CureVac erzielt Teilerfolg im Patentstreit mit BioNTech

Die Tübinger CureVac sieht die eigene Position in einem andauernden Patentstreit mit BioNTech gestärkt. Der Einspruch der Mainzer gegen die Gültigkeit des in Frage stehenden Patents wurde abgewiesen, das Schutzrecht bleibt damit erhalten. Nun kann es in weiterer gerichtlicher Abklärung darum gehen, ob BioNTech dieses Schutzrecht verletzt hat und gegebenfalls zur Leistung von Schadenersatz verurteilt wird.

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Das Tübinger mRNA-Unternehmen CureVac N.V. hat im laufenden Patentstreit mit der Mainzer BioNTech SE einen Erfolg erzielt. Das Europäische Patentamt (EPA) hat das Patent EP 3 708 668 B1 in geänderter Form aufrechterhalten und damit den Einspruch von BioNTech größtenteils zurückgewiesen. Der Rechtsstreit, der seit April 2023 andauert, betrifft insgesamt sechs Schutzrechte im Bereich der mRNA-Technologie.

Die nun bestätigte Patenttechnologie von CureVac, die sogenannte Split-Poly-A-Tail-Technologie, soll die medizinische Wirksamkeit mRNA-basierter Behandlungen durch eine verbesserte Proteinexpression steigern. CureVac-CEO Dr. Alexander Zehnder wertet die Entscheidung als Bestätigung der frühen Innovationen seines Unternehmens und sieht das Patent weiterhin als verletzt an. Das Landgericht Düsseldorf wird am 1. Juli 2025 darüber verhandeln, ob BioNTech das Patent tatsächlich verletzt hat. Sollte dies festgestellt werden, könnten sich daran weitere Verfahren zur Schadensersatzermittlung anschließen.

CureVac verfügt laut aktuellen Finanzanalysen über eine solide Liquiditätsposition mit mehr Bargeld als Schulden und einer gesunden Liquiditätsquote. Analysten prognostizieren für das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 8,78 % im Geschäftsjahr 2024. Dennoch kämpft CureVac weiterhin mit finanziellen Herausforderungen, darunter ein negatives EBITDA von -289,6 Mio. US-Dollar. Trotz dieser Herausforderungen bleibt das Unternehmen zuversichtlich, insbesondere aufgrund seiner Partnerschaft mit GSK im Bereich der mRNA-Technologie der zweiten Generation und neuer Impfstoffkandidaten.

Der Patentstreit mit BioNTech ist von großer strategischer Bedeutung für CureVac, da eine mögliche Patentverletzung zu erheblichen Entschädigungszahlungen führen könnte. Das Unternehmen wird in Deutschland durch Bird & Bird LLP und die Graf von Stosch Patentanwaltsgesellschaft vertreten, in den USA durch Marshall, Gerstein & Borun LLP sowie Spotts Fain, PC.

Neben dem Rechtsstreit profitiert CureVac derzeit von einer steigenden Nachfrage im Impfstoffsektor, obwohl dieser nicht mehr zum Kerngebiet gehört, sondern an GSK auslizenziert wurde. Die saisonale Grippewelle in den USA hat das Interesse an Impfstoffentwicklern erhöht, wodurch Aktien mehrerer Unternehmen, darunter CureVac, Moderna und BioNTech, Kursgewinne verzeichnen konnten. Die weitere Entwicklung des Patentstreits bleibt für CureVac vor allem aus finanzieller Hinsicht von großer Bedeutung, für die zukünftige Positionierung und wirtschaftliche Perspektiven zählen jedoch eher die Fortschritte bei der Entwicklung von Wirkstoffen gegen Krebserkrankungen.

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