GOe FUTURE

Göttingen wird eine Bundes-Start-up-Factory

Im Finale des BMWE-Wettbewerbs "EXIST Start-up Factories" standen 15 Konzepte. Nur ein Konzeptentwurf davon hatte die Life Sciences als alleiniges (!) Kernthema auf der Fahne. Genau dieses Konzept namens GOe FUTURE aus Niedersachsen darf sich nun zu den Gewinnern der aktiv geförderten Gründer-Ökosysteme zählen. Es geht dabei nicht alleine um Göttingen als neuem Nabel der Life-Sciences-Welt, sondern um ein Netzwerk starker (klinischer) Wissenschaft und medizinischer Gesundheitsthemenfelder die von Medtech über Biotech bis hin zu Landwirtschaft und Novel Food reichen. Sie sind mit "One Health" am besten umschrieben und können zusätzlich in Hannover, Braunschweig und Osnabrück angedockt werden.

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Auch andere der siegreichen Ökosystem-Konzepte (siehe unten) führen einzelne Säulen aus den Bereichen Healthcare, Life Sciences oder Nachhaltigkeit in ihren Konzepten auf. Nur die niedersächsische Allianz ist dieser Redaktion bisher als die einzige aufgefallen, die sich mit ganzer Kraft und allen Akteuren rein der Förderung einer lebenswissenschaftlich geprägten Start-up-Kultur verschrieben hat. Die Initiative GOe FUTURE (das erste Kürzel steht nicht etwa für Göttingen, sondern insgesamt für GO excellent FUTURE) wurde als Leuchtturmprojekt im bundesweiten EXIST-Wettbewerb „Startup Factories“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) ausgewählt. Ziel ist der Aufbau einer hochspezialisierten Gründungsplattform für den Bereich Life Sciences in der Region Göttingen, Hannover und Braunschweig.

Für die Umsetzung stehen der Initiative bis zu 20 Mio. Euro zur Verfügung – bestehend aus 10 Mio. Euro Bundesförderung und 10 Mio. Euro privatem Kapital. Damit sollen innerhalb von fünf Jahren über 100 Unternehmensgründungen pro Jahr im Bereich der Lebenswissenschaften ermöglicht und gefördert werden. Das ist ziemlich ambitioniert!

Doch die Initiative wird getragen von einem breiten Bündnis aus 13 Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, darunter die Universitätsmedizin Göttingen, die Medizinische Hochschule Hannover, mehrere Leibniz- und Max-Planck-Institute sowie industrielle Partner wie Sartorius AG, Ottobock SE, Symrise AG und weitere regionale Akteure, die eine große Bandbreite an Themen und Industriesektoren sowie Produktwelten abdecken – womit die hohe Gründungszahl realistischer, wenn auch immer noch ziemlich hoch erscheint.

Kern des Projekts ist die Life Science Valley GmbH, gegründet von Sartorius, der Life Science Factory und der Universitätsmedizin Göttingen. Sie wird künftig als zentrale Struktur der GOe FUTURE Startup Factory fungieren. Koordiniert wird das Vorhaben von Prof. Dr. Elisabeth Zeisberg (UMG), die zugleich Vorsitzende des Strategiebeirats ist.

Ziele der Initiative, die nach Angaben aus Teilnehmerkreisen bereits eine eigene Dynamik unter den Mitwirkenden entfaltet hatte, bevor die Preisverleihung erfolgte, sind unter anderem:

  • Stärkung des Life-Sciences-Standorts Niedersachsen mit internationaler Sichtbarkeit

  • Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in marktfähige Anwendungen

  • Aufbau einer nachhaltigen, unternehmerisch geführten Gründungsinfrastruktur

  • Förderung der grünen und roten Biotechnologie sowie der Medizintechnik

Dr. Sven Wagner, Geschäftsführer von GOe FUTURE und zugleich der Life Science Factory, betonte: „Mit GOe FUTURE stellen wir die Weichen für die Zukunft der Life-Sciences-Branche in Niedersachsen, Deutschland und Europa.“ Es geht also nicht nur um Niedersachsen. Für den niedersächsischen Wissenschaftsminister Falko Mohrs schon, der würdigte das Projekt als beispielgebend für die Verbindung von Wissenschaft, Unternehmertum und – natürlich – Standortförderung.

Die Hoffnung der Initiatioren und nun durch das Preisgeld extra motivierten Akteure ist, dass GOe FUTURE (www.goe-future.de ) die Region zu einem der zentralen europäischen Knotenpunkte für biowissenschaftliche Innovation macht – getragen von einem einmaligen Zusammenspiel aus Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft.

Als Startup Factory ausgezeichnet wurden:

  • UNITE (UNITE gGmbH; Berlin, Brandenburger Umland)
  • NXTGN Startup Factory (NXGTN GmbH; Stuttgart, Karlsruhe, Heidelberg, Ulm)
  • ZOHOfactory (Zollhof Holding GmbH; Nordbayern)
  • Factory_Futury (Futury GmbH; Frankfurt, Darmstadt, Mainz)
  • iFHH (Impossible Founders gGmbH; Hamburg)
  • GOeFUTURE (Life Science Valley GmbH; Göttingen, Hannover, Braunschweig)
  • Gateway_Factory (GF Gateway Factory GmbH; Köln, Aachen, Düsseldorf)
  • Factory BSA (BRYCK Startup Alliance GmbH; Ruhrgebiet)
  • SouthwestX (The Bridge SouthwestX  Innovators GmbH; Saarland, Rheinland-Pfalz)
  • boOst (boOst Ecosystem gGmbH; Sachsen, Jena)

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