Gewinner der Innovationspreise Berlin Brandenburg
In Potsdam wurden Ende November die Innovationspreise Berlin-Brandenburg verliehen. Von den fünf Gewinnern kommen drei aus dem Bereich Life Sciences.
Aus 125 Bewerbungen hatte die Fachjury zunächst zehn Innovationen nominiert. Nun stehen die fünf Gewinner fest, die eine große Bandbreite abdecken: von einer Revolution im Schweißprozess über einen Roboterhund für den Tiefbau und medizinische 3D-Endoskopie bis hin zu vegan hergestelltem Kollagen und einem Wirkstoff gegen Hörverlust. Mit ihren Entwicklungen im Bereich Life Sciences überzeugten folgende drei der fünf Gewinner:
Die AKmira optronics GmbH entwickelte ein miniaturisiertes 3D-Kamera-Modul, das die medizinische 3D-Endoskopie, aber auch Anwendungen in Smartphones oder Ultraleicht-Drohnen ermöglicht. Die 2020 in Mannheim gegründete Firma ist nun in Potsdam ansässig, wo sie ihr neuartiges Konzept der digitalen optischen Holografie realisiert. Dadurch kann die dritte Dimension mit den nur wenige Millimeter kleinen Modulen erfasst werden, ohne aufwendige Vorsatzoptiken mechanisch nachjustieren zu müssen.
Die AudioCure Pharma GmbH hat sich auf die Behandlung von Hörstörungen spezialisiert. Das 2012 vom emeritierten Charité-Professor Hans Rommelspacher gegründete Berliner Unternehmen hat mit AC102 einen vielversprechenden Wirkstoff speziell für die Behandlung von Hörstürzen entwickelt, der in vorklinischen Studien den Hörverlust fast vollständig rückgängig machte. Er wird nun in einer europaweiten Phase II-Studie auf seine Wirksamkeit bei Betroffenen untersucht.
Die Cambrium GmbH nutzt KI-gestützte Proteindesigntechnologie, um neuartige, nachhaltige Materialbausteine herzustellen. Das 2020 gegründete Berliner SynBio-Start-up produziert speziell designte und optimierte Proteine in Zellfabriken ohne tierische Materialien, um CO2-Emissionen möglichst gering zu halten. Eines dieser veganen Proteine ist NovaColl, ein menschliches Kollagenfragment, das in Hautcremes verarbeitet wird und vor Hautalterung schützen soll.
Verliehen wurden die Preise Ende November von Berlins Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey, und Brandenburgs Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie, Jörg Steinbach. Mit dem Innovationspreis würdigen die Bundesländer seit 1992 gemeinsam jährlich innovative und herausragende unternehmerische Leistungen. Im Zuge der Gemeinsamen Innovationsstrategie der Länder Berlin und Brandenburg (innoBB 2025) sollen Innovationen und daraus entstandene wettbewerbsfähige Produkte aus den Clustern Gesundheitswirtschaft, Energietechnik, Informations- und Kommunikationstechnik, Medien und Kreativwirtschaft, Optik und Photonik sowie Verkehr, Mobilität und Logistik einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden, um die Wirtschaftskraft der Hauptstadtregion zu demonstrieren. Die ausgezeichneten Unternehmen erhalten insgesamt ein Preisgeld von 75.000 Euro.
Bereits in den vergangenen Jahren gehörten Akteure der Biotech-Szene zu den Prämierten wie die Berliner Pramomolecular GmbH, die Omeicos Therapeutics GmbH, die Potsdamer Metanomics GmbH oder das BIH Center for Regenerative Therapies (BCRT) mit seinen neuartigen Zelltherapien.