Börsenkommentar von Dr. Michael Thiel, Kooperationspartner Sanemus AG
Die risikofreudigen Anleger, die im Frühjahr 2020 Biontech-Aktien erwarben und diese im August 2021 wieder verkauften, haben alles richtig gemacht.

Bisher war das Diagnostikunternehmen aus Hilden von einem stärkeren Rückgang des im vergangenen Jahr durch einen starken Coronaschub gestiegenen Umsatzes ausgegangen. Doch das erste Quartal lief besser als erwartet im Corona-Segment, aber auch darüber hinaus. Der Rückgang soll sich nun doch nicht mehr so deutlich auswirken, es wird nur eine Delle. Die rotgefärbten DAX-Börsenkurse kennen nur eine grün leuchtende Gegenbewegung: bei Qiagen.

Der Business-Software-Spezialist KUMAVISION präsentiert auf der MedtecLIVE with T4M (3.–5. Mai 2022, Stuttgart) die aktuelle Version der ERP-Branchensoftware für die Medizintechnik.

Die heutige Vereinbarung ist noch auszuverhandeln, doch am Ende soll ein gemeinsames Translationszentrum für Gen- und Zelltherapien bei der Bayer AG in Berlin entstehen. Für das Translationszentrum sind zwei zentrale Bausteine – ein Inkubator und ein Netzwerkbüro – angedacht. Im Inkubator sollen nach vorläufigem Konzept Biotech-Start-ups praktische Unterstützung erhalten, die von der Unternehmensgründung, Finanzierung, der Entwicklung und Bereitstellung zukünftiger Produkte, der Planung und Durchführung von klinischen Studien, der Produktion bis zu Zulassungsprozessen und Nutzenbewertungsverfahren reicht.

Die Branchenzahlen der deutschen Biotechnologie haben 2021 ungekannte Höhen erklommen. Die traditionelle BIOCOM-Firmenumfrage wird im Juni ausführlich präsentiert, hier findet sich ein kurzer Ausschnitt. Umsatz und Forschungsausgaben zeigen ein dickes Plus mit und ohne BioNTech, doch selbst in vergangenen Jahren tiefrote Bereiche wie der Gewinn, strahlen mit anderen Kategorien um die Wette – Mainz sei Dank.

Wissenschaftler der Technischen Universitätin Delft haben einen verblüffenden Ansatz entwickelt, um Antibiotikaresistenzen von Bakterien festzustellen. Sie nutzen dafür die Töne, die Bakterien von sich geben. Verstummt das Geräusch, hat das Antibiotikum gewirkt – bleibt es hörbar, besteht eine Resistenz.

Die hessische Blutplasmafirma Biotest ist mittlerweile routiniert darin, neue Besitzverhältnisse bekanntzugeben. Das bereits 1946 gegründete Unternehmen in Dreieich gehört gefühlt alle paar Jahre jemandem anderen. Nun übernimmt der spanische Konkurrent Grifols die Aktienmehrheit vom derzeitigen chinesischen Eigentümer, der Investmentgruppe Creat Tiancheng, die 2017 bis 2018 die Mehrheit erworben hatte. Dass das deutsche Kartellamt lobende Worte findet, wird man in Hessen gerne registriert haben.

Die Anti-COVID-19-Entwicklungspipeline bei Impfstoffen wird auch weiterhin von der Tübinger Curevac bearbeitet. Jetzt meldet das Unternehmen positive präklinische Daten des bivalenten mRNA-Impfstoffes der "zweiten Generation". Zudem gibt es um Biontechs Impfstoff scheinbar neue Sicherheitsdiskussionen.

Der Beratungsausschuss CHMP der EMA hat bezüglich Valneva´s Zulassungsantrag zu deren Impfstoff noch Nachfragen und fordert sogar zusätzliche Daten. Das dürfte eine starke Verzögerung im weiteren Zulassungsprozess bewirken und ärgert den Valneva-CEO, der die britische Zulassungsbehörde vor wenigen Wochen hatte überzeugen können.

Neues Präsentationsformat auf der MedtecLIVE with T4M: Die Produktionsstraße in Halle 10 zeigt die Wertschöpfungskette eines medizinischen Produkts live und anschaulich.