Milliardendeal in Wien: Hookipa und Roche kooperieren

Hookipa Pharma meldet eine strategische Zusammenarbeit und Lizenzvereinbarung mit Roche zur Entwicklung einer neuartigen Immuntherapie für KRAS-mutierte Krebsarten, die auf der hauseigenen Arenaviren-Plattform fußt. Es winken dem Unternehmen mit Hauptsitz in Wien dabei (erfolgsabhängige) Meilensteinzahlungen bis zu 930 Mio. US-Dollar.

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Im Rahmen der Vereinbarung erhält Hookipa eine Vorabzahlung von 25 Mio. US-Dollar. Roche hat zudem die Option, die ursprüngliche Zusammenarbeit um einen weiteren Produktkandidaten zu erweitern. In dem Fall würde Hookipa bei Ausübung der Option eine zusätzliche Zahlung von 15 Mio. US-Dollar erhalten. Einschließlich dieser Optionszahlung hat das Unternehmen Anspruch auf Meilensteinzahlungen für Forschung, Entwicklung und Kommerzialisierung von HB-700 (das auf KRAS-mutierte Krebsarten abzielt) und einem zusätzlichen (bisher ungenannten) Produktkandidaten in Höhe von insgesamt bis zu ca. 930 Mio. US-Dollar. Nach einer möglichen Zulassung hätte Hookipa auch Anspruch auf gestaffelte Lizenzgebühren in Höhe eines hohen einstelligen bis mittleren zweistelligen Prozentsatzes auf den weltweiten Nettoumsatz von HB-700 und dem zusätzlichen Produktkandidaten.

Dies ist die erste Lizenzvereinbarung von Hookipa im Bereich Onkologie. Im Rahmen der Zusammenarbeit werden die Wiener die Forschung und die frühe klinische Entwicklung von HB-700 bis zur Phase 1b durchführen. Nach Abschluss der Phase 1b-Studie hat Roche das Recht, die Verantwortung für die Entwicklung zu übernehmen und die lizenzierten Produkte nach der Zulassung für mehrere Indikationen zu vermarkten. "Roche ist ein idealer Partner, sowohl im Hinblick auf die Entwicklung als auch darauf, Patienten mit neuartigen Krebstherapeutika zu erreichen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Roche, um Menschen mit KRAS-mutiertem Krebs zu helfen", sagte Jörn Aldag, Chief Executive Officer von Hookipa. "Diese Zusammenarbeit bestätigt das Potential unserer Arenavirus-Plattform."

Die neuartige, replizierende Arenavirus-Technologie von Hookipa hat in einer klinischen Phase 1-Studie zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem humanem Papillomavirus, positivem Kopf- und Halskrebs die Fähigkeit gezeigt, starke antigenspezifische T-Zell-Reaktionen und eine vielversprechende Anti-Tumor-Aktivität zu induzieren. Präklinische Studien hatten gezeigt, dass arenavirale Immuntherapien in der Lage sind, die Selbsttoleranz zu durchbrechen und starke T-Zell-Antworten auf Tumor-Selbstantigene und mutierte Epitope oder auf Teile eines mutierten, krebsverursachenden Gens zu induzieren. Damit, so die Theorie, kann die Resistenz gegen die eigene Körperabwehr, die viele Krebsarten schwer behandelbar macht, aufgehoben werden.

Hookipa hat zudem eine Kooperation mit Gilead bei Therapien gegen HBV und HIV. In Deutschland arbeitet die Firma Abalos Therapeutics ebenfalls mit Arena-Viren, die auch replizierende, jedoch extra abgeschwächte Virusvarianten verwendet.

Novartis: 1 Mrd. US-Dollar für Radiopharmafirma Mariana

Der Schweizer Novartis-Konzern übernimmt das US-Biotech-Unternehmen Mariana Oncology für 1 Mrd. US-Dollar und stärkt seine Pipeline in der sogenannten Radioligandentherapie. Bis zu 750 Mio. US-Dollar können beim Erreichen bestimmter Meilensteine hinzukommen. Auch deutsche Radiopharmafirmen wie ITM SE oder Ariceum werden häufig als Übernahmekandidaten bezeichnet.

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