Großeinkauf bei US-Merck: 11 Mrd. US-Dollar für Prometheus Bio
Merck & Co übernimmt für rund 11 Mrd. US-Dollar das Biotech-Unternehmen Prometheus Biosciences (San Diego), das im Bereich der entzündlichen Darmerkrankungen aktiv ist. Der Kaufpreis entspricht einem Aufschlag von rund 75% auf den Börsenkurs am letzten Handelstag.
Der US-Pharmakonzern Merck & Co kauft zur Erweiterung seines Arzneimittelportfolios für knapp 11 Mrd. US-Dollar (9,95 Mrd. Euro) das Biotechnologie-Unternehmen Prometheus Biosciences. Prometheus mit Sitz in San Diego (USA) befasst sich mit der Entdeckung, Entwicklung und Vermarktung neuartiger Therapeutika zur Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen (IBD).
Merck arbeitet derzeit daran, sein Arzneimittelportfolio zu erweitern, da seine Blockbuster-Krebsimmuntherapie Keytruda voraussichtlich 2028 wichtige Patente verliert. Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen zwar gesteigerte Umsatz- und Gewinnzahlen vermelden, hatte mit einem vorsichtigen Ausblick jedoch die Analysten bereits auf einen für das laufende Jahr zu erwartenden Rückgang eingestimmt. "Die Vereinbarung mit Prometheus wird unsere wachsende Präsenz im Bereich der Immunologie beschleunigen, in dem nach wie vor ein hohen Bedarf besteht", sagte Merck-Chef Robert Davis.
Merck zahlt 200 US-Dollar pro Prometheus-Aktie, teilten beide Firmen am Sonntag mit. Das ist ein Aufschlag von rund 75% auf den Prometheus-Schlusskurs von Freitag. Der Marktwert der auf die Behandlung von Immunkrankheiten spezialisierten Gesellschaft lag damit bei 5,42 Mrd. Dollar. Die Transaktion, über die am Wochenende zunächst das Wall Street Journal berichtet hatte, soll im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden.
Ein solcher Aufschlag lenkt die Aufmerksamkeit ganz prinzipiell auf das Feld der immunologischen Erkrankungen und rückte auch einige deutsche Biotechnologiefirmen ins Blickfeld. Die Münchner Immunic Therapeutics AG beispielsweise freuen sich über einen rund 25%igen Kursaufschlag in den letzten Tagen.