Merck KGaA

Merck übernimmt Springworks für 3,4 Mrd. US-Dollar

Die Merck KGaA übernimmt das US-amerikanische Biopharmaunternehmen SpringWorks Therapeutics zur Stärkung des Gesundheitsgeschäfts im Bereich Krebs. Mit einem Aufschlag von etwa 50% lässt sich das Darmstädter Unternehmen die Übernahme 3 Mrd. Euro (3,4 Mrd. US-Dollar) kosten.

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Die Darmstädter Merck KGaA hat eine Vereinbarung zur Übernahme von Springworks Therapeutics, einem US-amerikanischen Biopharmaunternehmen mit Schwerpunkt auf seltene Krankheiten und Tumore, bekanntgegeben. Der Kaufpreis beträgt 47 US-Dollar je Aktie in bar und entspricht einem Unternehmenswert von etwa 3,0 Mrd. Euro (3,4 Mrd.US-Dollar) sowie einer Eigenkapitalbewertung von rund 3,9 Mrd. US-Dollar.

Die Übernahme soll das Gesundheitsgeschäft von Merck sofort umsatzseitig stärken und das Wachstum mittelfristig beschleunigen. Springworks bringt insbesondere zwei zugelassene Therapien ein: OGSIVEO® zur Behandlung von Desmoidtumoren und GOMEKLI™ zur Therapie von Plexiformen Neurofibromen bei Neurofibromatose Typ 1. Beide Produkte sind bereits in den USA zugelassen; europäische Zulassungsverfahren laufen.

„Mit dieser Akquisition schärfen wir unser Profil im Bereich seltener Tumore, stärken unsere Präsenz auf dem US-Markt und beschleunigen unser nachhaltiges Wachstum“, erklärte Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung und CEO von Merck. Auch künftig wolle Merck gezielt Innovationen zukaufen und bleibe offen für größere Transaktionen, insbesondere im Bereich Life Sciences. Springworks-CEO Saqib Islam sieht in der Übernahme die Möglichkeit, Patienten weltweit besseren Zugang zu innovativen Therapien zu verschaffen.

Finanziert wird der Kauf über bestehende liquide Mittel und neue Kredite, ohne die starke Bonität von Merck zu gefährden. Der Abschluss der Transaktion wird für die zweite Jahreshälfte 2025 erwartet, vorbehaltlich üblicher Abschlussbedingungen und behördlicher Genehmigungen.

Bereits vergangenen Freitag waren die Konditionen im Wesentlichen durchgesickert, davor hatten sich beide Unternehmen wochenlang nach einer ersten Ankündigung im Detail mit den Übernahmemodalitäten beschäftigt. Während für Springworks die Übernahme eine große Wertschätzung darstellt und die ersten Fusionsgespräche den Kurs etwa verdoppelt hatten, ist der gewählte Aufschlag nun etwa 50% auf den gemittelten Aktienkurs der vergangenen Monate und für die Aktionäre damit ein deutliches Plus. Branchenexperten schwanken derzeit noch, ob sich die Akquisition für Merck wirklich lohnt und ob sie das unternehmenseigene Portfolio an Wirkstoffen bedeutend nach vorn bringen wird.

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