Sartorius AG

Sartorius kämpft sich aus dem Tal und sieht Wachstum

Die Göttinger Sartorius AG berichtet zum erstes Halbjahr Wachstum und bestätigt die Jahresziele. Der DAX-Konzern profitiert vom Geschäft mit Verbrauchsmaterialien. Eine Erholung im Biotech-Sektor könnte sich damit abzeichnen, wenn auch die Börse kurz nach unten gezuckt hat

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Nach einem herausfordernden Marktumfeld in den vergangenen Quartalen zeigt der Labor- und Pharmazulieferer Sartorius aus Göttingen im ersten Halbjahr 2025 wieder moderate Wachstumsimpulse. Das Unternehmen steigerte den Umsatz um gut fünf Prozent auf 1,77 Mrd. Euro, währungsbereinigt ein Plus von über sechs Prozent. Das operative Ergebnis (EBITDA) legte um knapp zwölf Prozent auf rund 527 Mio. Euro zu.

Besonders das margenstarke Geschäft mit Verbrauchsmaterialien für die Biopharmaproduktion – etwa Filter, Beutel und Einweg-Bioreaktoren – trieb die Entwicklung voran. Nach dem Wechsel vom Langzeit-Vorstandschef Joachim Kreuzburg zum neuen Vorstand Michael Grosse sieht dieser nach den ersten paar Tagen im neuen Amt Sartorius damit auf Kurs: „Wir haben in unserem wichtigsten Geschäftsbereich die erwartete Wachstumsdynamik gesehen.“ Im zweiten Quartal lag das EBITDA mit 263 Mio. Euro im Rahmen der Analystenerwartungen.

Trotz anhaltender Zurückhaltung bei Investitionen in neue Produktionsanlagen und schwieriger Rahmenbedingungen im Bereich Zell- und Gentherapien bestätigt das Unternehmen seine Jahresziele. Erwartet wird ein organisches Umsatzwachstum von rund sechs Prozent sowie eine EBITDA-Marge zwischen 29 und 30 Prozent (Vorjahr: 28 Prozent). Ein wesentlicher Bestandteil des positiven Ausblicks beruht auf der französischen Tochtergesellschaft Sartorius Stedim Biotech, die ebenfalls zur Trendwende angesetzt hat. Im ersten Quartal wurde dort ein deutlicher Gewinnsprung von rund 50% berichtet, der Gesamtjahresumsatz soll sich zum (schwächeren) Jahr 2024 um einen hohen einstelligen Prozentwert deutlich steigern.

Börse noch nicht ganz überzeugt

Auch wenn das Umfeld für Biotech-Zulieferer weiterhin von Unsicherheit geprägt ist, deuten die aktuellen Zahlen auf eine mögliche Bodenbildung hin. Gerade im Bereich der Biopharmazeutika-Hersteller weisen erste Geschäftszahlen auf ein wieder anziehendes Wachstum hin – etwa aktuell bei der Schweizer Lonza. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass Die Nachfrage nach Basistechnologie für die Herstellung von Biopharmazeutika sich zu stabilisieren scheint – ein Hoffnungsschimmer für einen Sektor, der seit dem Ende des Corona-Booms stark unter Druck steht.

Am Börsenparkett war der erste Zwischenbericht des neuen Sartorius-Vorstandes wegen der sachlich-zurückhaltenden Art nicht wirklich gut angekommen, der Kurs verlor blitzartig um die 10%. Aus dem Tief hat sich die Aktie jedoch auch schnell wieder nach oben gearbeitet und pendelt nun bei 195 Euro, nur mehr rund 2% unter dem Wert vor dem Geschäftsbericht.

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