
Valneva zahlt mit neuem Groß-Kredit alte Schulden ab
Die französisch-österreichische Valneva SE hat sich eine hohe Schuldverschreibung über 500 Mio. US-Dollar sichern können. Mit dem neuen Kredit wird einerseits der bestehende Kredit über 215 Mio. US-Dollar gegenüber Deerfield sowie OrbiMed ausgeglichen, während die übrigen rund 285 Mio. US-Dollar für die zukünftige Geschäftsentwicklung genutzt werden sollen. Durch die Turbulenzen beim Chikungunya-Impfstoff sieht sich Valneva aber auch zugleich genötigt die Jahresprognose leicht zurückzunehmen. Welcher Teil dieser gemischten Nachrichtenlage an den Börsen mehr durchschlägt bleibt abzuwarten. Ebenfalls warten muss man noch auf die mögliche Zulassung eine Lyme-/Borreliose-Impfstoffes, dessen Entwicklung aber "planmäßig" voranschreite.
Das Impfstoffunternehmen Valneva SE (Nasdaq: VALN; Euronext Paris: VLA) mit Hauptstandorten in Frankreich und Österreich hat eine neue Kreditvereinbarung über bis zu 500 Mio. US-Dollar mit von Pharmakon Advisors verwalteten Fonds abgeschlossen. Die erste Tranche von 215 Mio. US-Dollar dient der vollständigen Rückzahlung der bisherigen Kreditlinie mit Deerfield Management und OrbiMed. Weitere bis zu 285 Mio. US-Dollar können künftig zur Finanzierung der eigenen Geschäftsentwicklungen abgerufen werden.
Die neue Finanzierung bietet niedrigere Zinsen, geringere Gebühren und eine flexiblere Struktur: Statt einer Tilgung ab 2026 ist nun eine Endfälligkeit nach fünf Jahren vorgesehen – ohne finanzielle Auflagen. Damit verbessert sich Valnevas Liquidität erheblich, insbesondere mit Blick auf mögliche Einnahmen aus dem Lyme-Impfstoffkandidaten VLA15, der 2027 zugelassen werden könnte. Davor steht jedoch zuerst noch die zulassungsreife Datenlage der aktuell laufenden klinischen Studien und der zulassungsfähige Antrag, den Partner Pfizer plant in der ersten Jahreshälfte 2026 zu stellen, wenn die Studienergebnisse publiziert werden sollen.
CFO Peter Bühler betonte, die Partnerschaft mit Pharmakon ermögliche es, die Schuldenstruktur zu optimieren und Ressourcen auf den Ausbau der Impfstoffpipeline zu konzentrieren.
Anpassung der Finanzprognose 2025
Nach der von der FDA ausgesprochenen Aussetzung der Produktlizenz für IXCHIQ® senkt Valneva seine Prognose in allen Kategorien leicht:
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Produktumsatz: nun €155–170 Mio. (zuvor €170–180 Mio.)
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Gesamtumsatz: €165–180 Mio. (zuvor €180–190 Mio.)
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F&E-Investitionen: €80–90 Mio. (zuvor €90–100 Mio.)
Der große Hoffnungsträger bleibt der Impfstoff gegen Borreliose. Die Phase III-Studie des Lyme-/Borreliose-Impfstoffs VLA15 verlaufe planmäßig. Die Teilnehmer der VALOR-Studie werden bis Ende 2025 auf das Auftreten von Lyme-Borreliose-Fällen überwacht und haben dann damit theoretisch mehrere saisonale Infektionsverläufe durchgemacht. Valneva rechnet damit, die Ergebnisse der VALOR-Studie in der ersten Jahreshälfte 2026 bekanntzugeben, gefolgt von den planmäßigen Zulassungsanträgen. Die nächsten Monate bleiben damit sehr spannend.