Science4Life zeichnet innovativste Start-ups 2023 aus

Die Sieger des 25. Businessplanwettbewerbs Science4Life wurden Ende Juni in Frankfurt am Main gekürt: Beim Science4Life Venture Cup gewann Sedivention aus Strasslach, beim Science4Life Energy Cup xemX aus Bochum.

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Alle 87 Einsendungen beim diesjährigen Businessplanwettbewerb der Gründerinitiative Science4Life hatten das Ziel, innovative Lösungen in den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie zu präsentieren. Gewohnt stark vertreten waren neue Konzepte für den Energie-Sektor sowie Lösungen aus Medizintechnik und Digital Health – in diesem Jahr wurden zudem besonders viele Businesspläne aus der Chemie-Branche eingereicht. Die Gründerinitiative Science4Life wird von der Hessischen Landesregierung und von Sanofi unterstützt.

Die Gewinner des Science4Life Venture Cups
Den ersten Platz belegte die Sedivention GmbH aus Straßlach, die ein medizinisches Gerät für eine einmalige, ambulante Behandlung von Fettleibigkeit entwickelt. Damit werden die Nerven, die das Hungergefühl vom Magen zum Hirn leiten, verödet. Das lindert das Hungergefühl und erleichtert das Abnehmen. Dafür erhielt das Unternehmen ein Preisgeld von 25.000 Euro. Platz 2 und 10.000 Euro sicherte sich die BRAIN-Ausgründung Akribion Genomics aus Zwingenberg, die an neuen CRISPR/Cas-Technologien mit unabhängiger IP-Basis zur Anwendung in Genomeditierung und Medizin arbeitet. Die Systeme von Akribion Genomics sind bereits jetzt in verschiedenen Organismen anwendbar. Octo Germany aus Mönchengladbach gewann Platz 3 und ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro. Das Team sucht nach Alternativen, die die Herstellung von wasserabweisenden Textilien umweltfreundlicher machen. Bisher werden dabei PFAS eingesetzt, welche in der Umwelt nicht abgebaut werden können und potentiell toxisch sind. Das von Octo Germany entwickelte Octogarn löst dieses Problem: Ein Textil aus diesem Material bleibt selbst unter Wasser trocken. Die Dresdener Makrophagen 2.0 belegte Platz 4. Das Team entwickelt vermehrbare Makrophagen – Fresszellen des Immunsystems – als Zelltherapie gegen solide Tumore. Die patentgeschützten Makrophagen von MAKROPHAGEN 2.0 können nicht mehr von Tumorzellen für ihre Zwecke ausgenutzt werden und befinden sich deshalb in einem stabilen Anti-Tumor-Zustand, in dem sie Tumorzellen töten. Platz 5 ging an DeepEn aus Jena. Das Start-up aus dem Leibniz-Institut für Photonische Technologien entwickelt und vermarktet die dünnsten Endoskope der Welt. Durch minimalinvasive Bildgebung in empfindlichen Körperregionen, wie dem Gehirn, eröffnet das Team so neue Möglichkeiten für die Neurowissenschaften, medizinische Forschung und Pharmakologie. Die Gewinner auf den Plätzen 4 und 5 erhielten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro.

Auf den Plätzen 6 bis 10 landeten folgende Start-ups, die sich jeweils über ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro freuen konnten: ArtifiCell aus Göttingen mit einem modularen System, in dem funktionierendes menschliches 3D-Gewebe gezüchtet werden kann. Mit dem innovativen mehrachsigen 3D-Druck-Verfahren von FLIPoQ wird eine ressourcenschonende Fertigung von klein- und großvolumigen Bauteilen im Prototypen- und Kleinserienbereich ermöglicht. LigniLabs aus Wiesbaden entwickelt und produziert mit seiner neuartigen Building-Brick-Technologie, der Lignin-Microcarrier, biobasierte Lösungen zur Verkapselung von Wirkstoffen. MYTRA aus Bayreuth kämpft gegen die Auswirkungen von Mikroplastik. Dafür bietet das Start-up präzise Messungen und Erkenntnisse auf Basis innovativer Sensorlösungen und Datenanalytik. Mit dem System von SAFIA Technologies aus Berlin ist es möglich, die Lebensmittelsicherheit zu garantieren, indem schnell, einfach und kostengünstig Toxine in Lebensmitteln identifiziert werden können.

Science4Life Energy Cup
Das Team von xemX aus Bochum entwickelt maßgeschneiderte Katalysatoren für elektrochemische Prozesse wie der Wasserstofferzeugung. Mithilfe einer KI-datengetriebenen Hochdurchsatzforschung entdeckt xemX geeignete Kandidaten für Elektrokatalysatoren, die auf die individuellen Anforderungen der Kunden angepasst werden. Damit gewann das Unternehmen den Science4Life Energy Cup und ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. Platz 2 und 5.000 Euro gingen an retoflow aus Kassel. Das Start-up entwickelt eine Softwareplattform zur digitalen Planung von Energienetzen. Damit können Netzbetreiber den Anschluss von neuen Anlagen ans Netz automatisiert überprüfen oder optimale Netzstrukturen für eine CO2-freie Energieversorgung planen. Den dritten Platz (2.500 Euro Preisgeld) belegte ÖkoVision, ebenfalls aus Kassel. Ihre KI-basierte Software erhöht die Energieeffizienz in Lebensmittelmärkten um bis zu 12 Prozent. Die Analyse basiert dabei auf hochaufgelösten Stromverbrauchsdaten, die es zudem ermöglichen, Gerätedefekte frühzeitig zu identifizieren.

Die Gründerinitiative Science4Life gibt es bereits seit 1998. Sie wird von der Hessischen Landesregierung und Sanofi unterstützt. Im Rahmen des jährlichen Businessplan-Wettbewerbs bietet die Science4Life Academy allen registrierten Wettbewerbsteilnehmern Weiterbildung und Coaching an. Die Gewinnerteams der einzelnen Phasen qualifizieren sich für ausgewählte Workshops im Rahmen der Academy-Days. Insgesamt werden im Rahmen des Businessplan-Wettbewerbs Preisgelder in Höhe von rund 85.000 € vergeben. Die nächste Wettbewerbsrunde beginnt am 1. September 2023.

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