Screenshot Transpara

Frühe Diagnose von Brustkrebs

Am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden unterstützt eine KI-geschulte Software Radiologen bei der Diagnose von Brustkrebs in sehr frühen Stadien der Krankheit. Das erhöht die Heilungschancen der betroffenen Frauen.

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Brustkrebs ist eine der häufigsten bösartigen Krebserkrankungen bei Frauen. In Deutschland werden jährlich knapp 70.000 Neuerkrankungen verzeichnet. Am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden wird zur Diagnose von Brustkrebs eine Bildgebungstechnologie eingesetzt, die von ScreenPoint Medical entwickelt wurde.  Die Technologie wurde mit Daten von mehr als fünf Millionen Mammographien trainiert, die in den USA und in Europa aufgenommen wurden. Die KI-basierte Software gleicht kleinste Knoten und Kalkgruppen, die Vorstufen einer Krebserkrankung sein können, mit diesen Daten ab und macht so eine noch zeitigere Befundung möglich. Das erhöht die Chance auf Genesung bei Krebsdiagnose und so die Anzahl der Frauen, die eine Brustkrebserkrankung überleben. „Die Untersuchung mithilfe Künstlicher Intelligenz gibt zusätzlich Sicherheit und wird sich künftig zum Standard in der Diagnostik entwickeln. Die Hochschulmedizin Dresden setzt damit erneut Akzente, was moderne, zukunftsgewandte Therapien und Diagnostik betrifft. Nun ist es unsere Aufgabe, die Anwendung in der Praxis in den kommenden Jahren weiter zu evaluieren“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum.

Die klinisch erprobten Deep-Learning-Algorithmen sollen auch zukünftig kontinuierlich weiter verbessert werden. Neben einer schnelleren und frühzeitigen Brustkrebserkennung ist es zudem Ziel, falsche Befunde zu minimieren sowie die unterschiedliche Brustdichte der Frauen noch intensiver zu berücksichtigen.

„Bislang erzielt ein Radiologe mit Software ähnliche Ergebnisse wie das Vier-Augen-Prinzip zweier Radiologinnen und Radiologen“, sagt Oberärztin Dr. Sophia Blum, Bereichsleiterin Mammographie. Sie arbeitet seit November mit der neuen Technologie. An einem Bildschirm checkt Blum die Mammographie-Bilder der Patientin, während Transpara zeitgleich die Aufnahmen auswertet und anschließend in eine von drei Kategorien einteilt. „L“ wie Low bedeutet ein geringes Risiko, „I“ wie Intermediate ein mittleres und „E“ wie Elevated ein erhöhtes Risiko für einen Krebsbefall der Brust. Die entsprechenden Stellen werden von der Software im Bild genau markiert. „In 90 Prozent der Fälle ist der entdeckte Herd dann auch wirklich ein Karzinom“, so Blum.

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