Modellregion Bioökonomie startet mit 72 Mio. Euro Förderung in NRW

Startschuss für den Forschungsverbund „Modellregion Bioökonomie im Rheinischen Revier“ mit einer Förderung von rund 72 Mio. Euro. Mit dieser ersten Förderphase sollen in der „Modellregion“ beispielhafte Kooperationsprojekte angeschoben und entwickelt werden, die die biologische Transformation weg von der Kohle im Rheinischen Revier vorantreiben sollen.

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Zwei Projekte gehen jetzt an den Start: BioökonomieREVIER PLUS und Bio4MatPro. Im Rahmen der zunächst auf fünf Jahre angelegten Förderung erforschen Wissenschaftler zudem mit dem Vorhaben „Bioökonomie Verstehen.Verbinden.Unterstützen“ parallel die Erfolgsfaktoren für das Gelingen des Transformationsprozesses. Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger kommentiert den Startschuss: "Der Strukturwandel in den deutschen Kohlerevieren ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Wir wollen den Kohleausstieg als Chance begreifen und das Rheinische Revier mit der ‚Modellregion Bioökonomie‘ zur Chancen-Region für Klimaneutralität und nachhaltige Wertschöpfung machen. Wir setzen auf Innovationen, die Ressourcen schonen, Kreisläufe nutzen und fossile Rohstoffe ersetzen. Klimaschutz ist für die Bundesregierung ein zentrales Thema. Wir fördern in einem ersten Schritt mit rund 72 Millionen Euro über fünf Jahre Forschung in über 70 Projekten. Dieser Innovationsschub schafft regional Arbeitsplätze und Wertschöpfung. Das Revier kann zum Vorbild für ganz Deutschland werden.“

Das Kompetenzzentrum Bio4MatPro, das mit bis zu 26,3 Millionen Euro gefördert wird, umfasst 23 Verbundprojekte mit rund 50 Partnern. Unter der Leitung von Prof. Ulrich Schwaneberg vom Lehrstuhl für Biotechnologie (ABBt) der RWTH Aachen werden hier Anwendungsmöglichkeiten und Beispiele zur Biologischen Transformation von Industrien entwickelt. Dies betrifft unterschiedlichste Sektoren, vom Leichtbau und industrielle Biotechnologie über die Textilindustrie bis zur Medizintechnik. Insgesamt acht der Verbundforschungsprojekte werden direkt von Firmen koordiniert.

Das Innovationscluster BioökonomieREVIER (BioRevierPlus) unter der Gesamtleitung von Prof. Ulrich Schurr, Institutsdirektor des Instituts für Pflanzenwissenschaften am Forschungszentrum Jülich, denkt bioökonomische Forschungsansätze in Richtung auf ihre wirtschaftlichen Umsetzungsmöglichkeiten weiter. Angepasst an konkrete Bedarfe im Rheinischen Revier werden insgesamt 14 „Innovationslabore“ thematisch zusammengefasst in die Bereiche „Innovative Landwirtschaft“, „Biotechnologie und Kunststofftechnik“ sowie „Integrierte Bioraffinerie“. Neben wissenschaftlichem Erkenntnisgewinn geht es vor allem darum, exemplarisch darzustellen, dass eine engere Verzahnung und Wissenstransfer von der Forschung in die Wirtschaft zu mehr Wertschöpfung und Nachhaltigkeit führen können. Im interdisziplinären Forschungs-Konsortium engagieren sich zehn Partner regionaler Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Nach einer Startphase im WSB-Sofortprogramm ab 2019 mit einer Förderung in Höhe von rund 24 Millionen Euro wird das Forschungscluster nun im Rahmen des Regelprogramms mit 38,5 Millionen Euro gefördert.

Die Begleitforschung widmet sich der Kommunikation des Strukturwandels. Mit insgesamt 6,8 Millionen Euro wird eine professionelle Begleitung der technologischen Forschungsprojekte, das Projekt „Bioökonomie Verstehen.Verbinden.Unterstützen“ (Bioökonomie-VVU), unterstützt. Übergeordnetes Ziel ist es, Erkenntnisse und Erfahrungen in der Modellregion zu systematisieren und nutzbar zu machen, um regionale Innovationsökosysteme mit ihren spezifischen Herausforderungen und Erfolgsfaktoren besser zu verstehen. Das Projektkonsortium unter der Leitung von Prof. David Antons, Institut für Technologie und Innovationsmanagement der RWTH Aachen (TIM), setzt sich zusammen aus Instituten der RWTH, des Forschungszentrums Jülich und der TU Dortmund.

Eine ausführliche Darstellung der Vorhaben und des gesamten, modellhaften Ansatzes findet sich aktuell bei www.biooekonomie.de

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