Neurimmune gelingt 730 Mio. USD-Deal mit AstraZeneca

Die Schweizer Neurimmune erhält 30 Mio. US-Dollar Vorauszahlung und potentielle Meilensteinzahlungen bis zu 730 Mio. US-Dollar sowie Lizenzgebühren von der bei "seltenen Erkrankungen" aktiven ehemals eigenständigen Alexion, die nun zum AstraZeneca-Verbund gehört.

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Neurimmune hat mit der AstraZeneca-Tochter Alexion Pharmaceuticals eine Kooperations- und Lizenzvereinbarung zur Vermarktung des Antikörpers NI006 geschlossen. Der humane monoklonale Antikörper zielt speziell auf fehlgefaltetes Transthyretin ab und befindet sich derzeit in der Phase Ib-Entwicklung für die Behandlung der Transthyretin-Amyloid-Kardiomyopathie (ATTR-CM). Diese Krankheit ist durch Ablagerungen von fehlgefaltetem und aggregiertem Transthyretin im Herzen gekennzeichnet und zählt damit zum Kreis der „Amyloid-Erkrankungen“.

Im Rahmen der Vereinbarung muss Alexion neben Upfront- und möglichen Meilensteinzahlungen auch Lizenzgebühren im niedrigen bis mittleren Bereich auf den Nettoumsatz eines jeden zugelassenen Medikaments leisten, das aus der Zusammenarbeit resultiert. Neurimmune wird weiterhin für den Abschluss der laufenden klinischen Phase Ib-Studie im Auftrag von Alexion verantwortlich sein. Alexion verantwortet die weitere klinische Entwicklung, Herstellung und Vermarktung.

Derzeit stehen die Schweizer besonders wegen des durch ihren Kooperationspartner Biogen zur FDA-Zulassung gebrachten Alzheimer-Antikörpers Aducanumab im öffentlichen Interesse, der aus der Technologieplattform von Neurimmune abstammt. Mit Hilfe der Reverse Translational Medicine™-Technologie übersetzen die Wissenschaftler und Forscher von Neurimmune genetische Informationen von Lymphozyten-Transkripten älterer menschlicher Spender (Foto) in therapeutische Antikörper. Optimierte Antikörper aus dieser Plattform werden daraufhin selektiert, ob sie hohe Affinität mit Zielselektivität, hervorragende Pharmakodynamik und geringe Immunogenität kombinieren.

Schweiz gibt Geld für Horizon-Programm frei

Der Schweizer Bundesrat hat Ende vergangener Woche 650 Mio. Franken für Ausschreibungen im Horizon Europe-Förderprogramm freigegeben. Da die Schweiz als nicht assoziierter Drittstaat gilt, wären Schweizer Wissenschaftler und Unternehmen ohne die Förderung von zwei Dritteln der Ausschreibungen des von 2021 bis 2027 laufenden EU-Programms ausgeschlossen.

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