Neuway und Wacker kooperieren bei RNA-Wirkstoffen für Neurotherapeutika

Das Bonner Biotech-Unternehmen Neuway Pharma und der Münchner Chemiekonzern Wacker haben ein Forschungsprojekt zur Identifizierung und Herstellung von RNA-basierten Wirkstoffen für die Behandlung von Krankheiten des zentralen Nervensystems (ZNS) gestartet.

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Im Rahmen des Kooperationsvertrags beabsichtigen Neuway Pharma und Wacker, gemeinsam Wirkstoffe auf Basis von RNA zur Behandlung ZNS-bezogener Krankheiten sowie die dazugehörigen Herstellungsprozesse zu erforschen. Dabei soll die proteinbasierte Technologie für den Arzneimitteltransport namens EnPC® (Engineered Protein Capsules) von Neuway zum Einsatz kommen. Sie ermöglicht eine gezielte Medikamentenverabreichung über die Blut-Hirn-Schranke ins zentrale Nervensystem.

Noch immer ist die Blut-Hirn-Schranke eine große Herausforderung. Sie dient als natürlicher Schutz vor schädlichen Substanzen für das lebenswichtige Zentralorgan.  EnPC ermöglicht nun einen wirksamen Wirkstoff-Transport in das ZNS. Darüber hinaus hat die Technologie im Vergleich zu anderen RNA-Verpackungsvarianten eine Reihe von Vorteilen: Neben geringeren Kosten in der Herstellung kann die Dosierung von EnPC-basierten Wirkstoffen flexibel gehandhabt werden. Zudem ist eine intravenöse Verabreichung möglich, was Ärzte, Gesundheitsdienstleister, Kostenträger und Patienten entlastet.

Im Rahmen des Forschungsprojekts wird Wacker die Produktion und Analytik verschiedener RNA-Moleküle übernehmen. Dabei liegt der Fokus auf mRNA-Molekülen. Neuway verantwortet die Herstellung der EnPCs, die Verkapselung und das Design ausgewählter RNA-Verbindungen sowie die zugehörige (Bio-)Analytik und die Prüfung der therapeutischen Relevanz auf In-vitro- und In-vivo-Ebene. „Wir sehen große Chancen in dem gemeinsamen Forschungsprojekt mit Wacker. Das Know-how von Wacker in der Herstellung von mRNA unterstützt unsere Strategie, transformative Neuropharmazeutika für die Behandlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems voranzutreiben“, so Oliver Ernst, CEO und Geschäftsführer von Neuway Pharma.

„Wir freuen uns, mit unserer Expertise einen Beitrag zur Erforschung neuer Behandlungsmethoden für Erkrankungen des zentralen Nervensystems leisten zu können. Die Kombination mRNA-basierter Wirkstoffe mit der Technologie für den Arzneimitteltransport von Neuway birgt großes therapeutisches Potential“, sagt Hagen Richter, bei Wacker für die Forschung im Bereich Nukleinsäuren zuständig und Leiter des Projekts auf Seiten von Wacker. Das Unternehmen betreibt weltweit 27 Produktionsstandorte und 23 technische Kompetenzzentren und hat neben der Biologikaproduktion in der Pandemie auch sehr schnell Produktionskapazitäten im Bereich RNA aufgebaut, diese Entwicklung wird weiter vorangetrieben.

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