Das Biotechnologie-Unternehmen TME Pharma N.V. (Euronext Growth Paris: ALTME), spezialisiert auf Wirkstoffentwicklung, die die Umgebung solider Tumoren adressiert, kündigt eine strategische Neuausrichtung und einen Wechsel in der Unternehmensführung an. Ziel sei es, noch stärker auf die Kostenbremse zu treten, um die Finanzierung der nächsten klinischen Studie für den Wirkstoffkandidaten NOX-A12 durch Partnerschaften mit Pharmaunternehmen oder Finanzinvestoren sicherzustellen.

Primärer oder sekundärer Endpunkt? Und womit ist dem Patienten mehr gedient, etwa in einer Indikation, in der therapeutische Optionen Mangelware sind? Die Daten aus einer Phase II-Studie des Wirkstoffs Vidofludimus Calcium der Münchner Immunic AG zeigen ein zweigeteiltes Bild. In der Indikation der progredienten (kontinuierlich fortschreitenden) Multiplen Sklerose (PMS) wurde ein vielleicht im Studiendesign überbetonter primärer Endpunkt verfehlt, jedoch der sekundäre Endpunkt der Verlangsamung des Krankheitsfortschritts erreicht. Das Unternehmen setzt auf die weitere klinische Entwicklung in dieser Subindikation, da in ihrer Auslegung für Patienten ein klarer Vorteil gezeigt werden konnte.

Die von Vas Narasimhan angekündigten „kleineren Akquisitionen“ der Schweizer Pharmafirma Novartis, die sich im Bereich von um die 2 Mrd. US-Dollar bewegen sollen, materialisieren sich aktuell in der Übernahme der US-amerikanischen RNA-Firma Regulus Therapeutics Inc. (San Diego). Für 800 Mio. US-Dollar vorab und weitere mögliche 900 Mio. US-Dollar wird die Firma mit frühphasigen Wirkstoffkandidaten übernommen. Die Firma galt lange Jahre als Pionier der regulatorisch wirksamen RNA-Moleküle (microRNA) und hatte ihre wertvollste Zeit schon vor gut einem Jahrzehnt. Für Novartis bot sich nun eine eher günstige Einstiegsmöglichkeit, wenn der ganze Bereich auch noch immer mit vielen Risiken behaftet ist.

Die Merck KGaA übernimmt das US-amerikanische Biopharmaunternehmen SpringWorks Therapeutics zur Stärkung des Gesundheitsgeschäfts im Bereich Krebs. Mit einem Aufschlag von etwa 50% lässt sich das Darmstädter Unternehmen die Übernahme 3 Mrd. Euro (3,4 Mrd. US-Dollar) kosten.

Nicht nur nach Ostern gilt: die Wege der Wirkstoffforschung sind unergründlich. Wenn man ihnen doch nachgeht, dann sind sie sehr verschlungen. Eine Regensburger Forschung findet sich nun im gerade in Basel gegründeten Start-up Granite Bio. Sie hat eine hochrangige Investorenschar zur Startfinanzierung in Höhe von 100 Mio. US-Dollar bewegt und ein Team von Industrieveteranen um diese besonderen Antikörper zusammengebracht.

Abseits von Zollstreit und hohen Ausbauinvestitionen in den USA lässt die Schweizer Roche ihre US-Innovationsmaschine Genentech auch weiter Kooperationen schmieden. Eine Multimillionen-Vereinbarung gibt es nun mit Repertoire Medicine, die eine eigene Plattform entwickelt hat, um die molekulare Wechselwirkung von antigen-erkennenden Rezeptoren wie T-Zell-Rezeptoren aufzuschlüsseln. Damit will Roche seine Pipeline im Bereich Autoimmunerkrankungen erweitern.

Was für Branchenkenner wie eine Routinemeldung klingt, ist für die lange strauchelnde Evotec SE ein sehr willkommener „steter Tropfen“: die erfolgsabhängigen Meilensteinzahlungen von Partner Bristol Myers Squibb (BMS). Dank eines neuerlichen Fortschritts in der strategischen wissenschaftlichen Zusammenarbeit bei der Entwicklung einer Pipeline von Molecular Glues folgt nun wieder ein solcher Bonus, diesmal in Höhe von insgesamt 75 Mio. US-Dollar.

Totgesagte leben länger. Die Börsenhülle eines SPAC war nur für wenige europäische Biotech-Firmen der Weg an die US-Börse, der kurze Hype um die Special Purpose Acquisition Company (SPAC) verebbte schnell. Doch die Heidelberger Veraxa Biotech, ein Portfoliounternehmen der Xlife Sciences AG (Zürich) nutzt nun eine solche Hülle für den Gang an die Nasdaq zu einer Milliardenbewertung. Das attraktive Thema der Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) macht es wohl möglich.

Mit der Unterzeichnung eines Beteiligungsvertrags Anfang April haben die Göttinger Biotechnologiepioniere Repairon GmbH und der Life-Science-Investor Bioventure Management GmbH eine strategische Partnerschaft besiegelt, die die Behandlung von Herzinsuffizienz weltweit grundlegend verändern soll. Die Ausgründung der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) steckt mitten in der klinischen Entwicklung und Kommerzialisierung des sogenannten Herzpflasters – einer Stammzelltherapie, die dem Patienten neue funktionale Herzmuskelzellen zuführt.

Wenige Tage nach der Ankündigung vom Basler Nachbarn Novartis kündigt auch die Roche Holding an, massiv in den USA zu investieren. Es sollen auch bei Roche rund 50 Mrd. US-Dollar in den nächsten fünf Jahren in diverse neu- und ausgebaute Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten fließen.