
Magdalena Götz erhält Future Insight Prize
Die renommierte Stammzellforscherin Prof. Dr. Magdalena Götz wurde mit dem Future Insight Prize 2025 geehrt, den die Darmstädter Merck KGaA anlässlich ihres 350. Firmengeburtstages seit 2018 jährlich vergibt. Götz ist Direktorin des Instituts für Stammzellforschung am Helmholtz Zentrum München sowie Lehrstuhlinhaberin für Physiologische Genomik am Biomedizinischen Zentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Mit dem in diesem Jahr mit 250.000 Euro dotierten Preis würdigt Merck die wegweisenden Beiträge von Magdalena Götz zur regenerativen Neurobiologie. Der Schwerpunkt der Preisausschreibung 2025 lautete „Body organ regenerator“. „Die Forschung von Frau Professor Götz verkörpert in besonderer Weise die Intention des Future Insight Prize – herausragende wissenschaftliche Arbeiten zu fördern, die das Potential haben, einen nachhaltigen Beitrag zum Fortschritt der Menschheit zu leisten“, sagte Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung und CEO von Merck. „Ihre Arbeiten leisten einen zentralen Beitrag zur Vision, neurologische Schäden künftig gezielt reparieren und kognitive Funktionen wiederherstellen zu können.“
Magdalena Götz freut sich sehr über diese Auszeichnung und sieht „sie auch als Anerkennung für die langjährige Arbeit meines Teams. Was mit fundamentalen Fragen zur Gehirnentwicklung begann, entwickelt sich heute hin zu vielversprechenden Perspektiven für die regenerative Medizin. Dass Merck diese Art von Forschung unterstützt, verdient besondere Anerkennung.“
Die Arbeiten von Götz haben das wissenschaftliche Verständnis von Gehirnentwicklung und -regeneration maßgeblich erweitert. Mit ihrem Team konnte sie zeigen, dass Gliazellen – lange Zeit vorwiegend als Stützstrukturen im Nervengewebe angesehen – auch die Fähigkeit besitzen, als neuronale Stammzellen zu fungieren. Aufbauend auf ihren grundlegenden Entdeckungen entwickelte die Forscherin eine Methode zur Umprogrammierung von Gliazellen in funktionelle Neuronen – ein vielversprechender Ansatz zur gezielten Reparatur degenerativer Hirnschädigungen bei Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson.
Der Future Insight Prize wird seit 2018 jährlich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, deren Forschung das Potential hat, transformative Innovationen mit gesellschaftlichem Nutzen hervorzubringen. Ursprünglich mit 1 Mio. Euro dotiert, hatte Merck das Preisgeld im vergangenen Jahr bereits auf 500.000 Euro reduziert. In diesem Jahr gab es nun nochmals eine Reduktion ohne nähere Angaben von Gründen. Das Thema des Future Insight Prize 2026 wird die Entwicklung eines „intelligenten Gesundheitssensors“ (smart health sensor) sein – eines nicht-invasiven, tragbaren Geräts, das in der Lage ist, relevante Gesundheitsparameter kontinuierlich zu erfassen und frühe molekulare Anzeichen von Krankheiten zu erkennen. Vorschläge für geeignete Kandidaten können von Mitgliedern der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft per E-Mail an die Jury eingereicht werden.