Sanofi stoppt Krebsprojekt mit BioNTech

BNT131, eine Mischung aus vier mRNAs, die gemeinsam von Sanofi und der Mainzer Biontech SE als intratumorale Krebstherapie erforscht und in eine nachträglich erweiterte Phase I der klinischen Prüfung gebracht wurde, wird nicht weiter entwickelt. Das teilte Sanofi am Freitag am Rande seiner Quartalsbilanz mit.

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"Sanofi und Biontech haben gemeinsam beschlossen, die Entwicklung der mRNA, die für die Zytokine SAR441000 als intratumorale Therapie kodiert, aufgrund der Ergebnisse der Zwischenanalyse zu beenden", heißt es in der Mitteilung des französischen Pharmariesen zu den am Freitag vorgelegten Zahlen für das zweite Quartal.

Die vier mRNAs exprimieren verschiedene Zytokine in der Mikroumgebung des Tumors und sollen dort dem Immunsystem helfen, die Krebszellen zu erkennen und anzugreifen. Die präklinischen Daten überzeugten Sanofi und Biontech, SAR441000 als Monowirkstoff und in Kombination mit Libtayo, einem PD-1-Checkpoint-Inhibitor, den der französische Pharmakonzern gemeinsam mit Regeneron entwickelt hat, in einer Phase I-Studie zu untersuchen. Bei Zwischenergebnissen mit weniger als 20 Patienten war die Wirkung so ermutigend, dass die Studie auf 77 Patienten ausgeweitet wurde. Aufgrund der weiteren klinischen Ergebnisse haben Biontech und Sanofi die Entwicklung dieser intratumoralen Kandidaten nun jedoch eingestellt.

Insgesamt verfolgt Biontech in etwa zwölf klinischen Programmen der Phasen I, I/II oder II onkologische Therapieansätze mit mRNA-Wirkstoffen. Vier davon sind mit Genentech verpartnert, die anderen werden derzeit alleine vorangetrieben. Ob der jüngste Rückschlag bei den mRNA-basierten Krebstherapeutika Auswirkungen auf die weiteren Projekte hat, ist schwer abzuschätzen, da BNT131 ein völlig eigenständiges Programm und Setup der dort verwendeten mRNA-Mischung beinhaltete.

Man wird sich mit Biontech in Sachen Krebs wohl noch etwas gedulden und sich von der Corona-"Lichtgeschwindigkeit" in dieser Indiaktion gedanklich verabschieden müssen.

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