Von wegen vorgezogene Sommerpause: der Juli hatte eine Menge Nachrichten zu bieten, als müsste noch ganz viel erledigt werden, bevor dann der wohlverdiente Sommerurlaub angetreten werden kann. Hier findet sich der Überblick der in den Kurzmeldungen aufgenommenen Entwicklungen der Branche.
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Minaris Advanced Therapies startet als globaler Dienstleister für Zelltherapien neu in Taufkirchen bei München. Die Geschichte der ehemaligen apceth ist ein Spiegelbild des schwierigen Weges eines Pioniers in der Zelltherapie, der nicht etwa an den strengen Bestimmungen scheiterte, sondern daran, dass es keine Rahmensetzung gab und diese erst mühsam mitentwickelt werden musste. Scheitern ist jedoch das falsche Bild, denn mit dem Neustart und in neuer Konstellation hat Minaris durchaus noch viel vor.
Ein neuer Aufruf der Bundesagentur für Sprunginnnovationen SPRIN-D richtet den Fokus auf das Recycling wirtschaftskritischer Metalle, beispielsweise aus der Reihe der Seltenen Erden, aus Elektronikschrott und anderen Verbundstoffen. Jede Technologie kann zum Einsatz kommen oder auch ein Technologiemix.
Das Aachener Life-Sciences-Unternehmen PL BioScience GmbH baut seine Produktions- und Entwicklungsinfrastruktur deutlich aus. Mit der Eröffnung einer neuen, 1.200 m² großen Firmenzentrale schafft das Unternehmen die Grundlage für eine deutliche Ausweitung der Herstellungskapazitäten für humanes Plättchenlysat (HPL). HPL ist ein wichtiger Bestandteil moderner Zellkulturmedien, der die notwendigen Wachstumsfaktoren aus humanen Zellbestandteilen verfügbar macht und hilft, das viel kritisierte Kälberserum zu ersetzen.
BioLabs gründet einen weiteren Inkubator in Deutschland. Nach dem ersten seiner Art in Heidelberg im Jahr 2021 und einem ganz neuen (für die frühphasigen Projekte vor der Gründung) mit der Charité und dem Berlin Institute of Health (BIH) vor wenigen Tagen, erfolgte nun eine Eröffnungsankündigung gemeinsam mit der TU München und deren Ausgründungseinheit TUM VentureLab im Münchner Osten. Es stehen noch Umbauten an, richtig losgehen soll es zum Jahresende.
Strategiewechsel in Hamburg: Evotec plant den Verkauf des Biologika-Standorts der Just-Evotec in Toulouse an Sandoz und sieht dies als strategischen Schritt zur Kapitalfokussierung. Die Ära Lanthaler und strategische Konzepte einer wertschöpfenden frühen Wirkstoffentwicklung bis zur Produktion („Autobahn“) werden damit endgültig ad acta gelegt.
Gute Zahlen aus dem ersten Halbjahr und kurz bevorstehende Zulassungen in den USA – das sind die Zutaten für einen hoffnungsvollen und sehr optimistischen Gesamtausblick des Human- und Tierarzneimittelkonzerns Boehringer Ingelheim, der sich anschickt, die Krone des größten deutschen Pharmakonzerns nach Umsatz erneut zu verteidigen.
Ist das schon der Matchball für Matchpoint? Jedenfalls hat die erst 2022 gegründete Biotech-Firma mit Novartis einen großen Player ins Spiel geholt, der sich für 60 Mio. US-Dollar Upfront und bis zu einer Milliarde US-Dollar insgesamt einige von Matchpoint Therapeutics entwickelte Wirkstoffe gegen Entzündungserkrankungen sichert. Die Technologieplattform des Start-ups soll aber noch mehr Interessantes enthalten, wenn davon auch bisher nichts öffentlich wurde.
Mit Blick auf eine wachsende Herausforderung in Landwirtschaft, Viehzucht und Haustierhaltung investiert MIG Capital über die MIG Fonds 17 und 18 gemeinsam mit internationalen Partnern 7,75 Mio. Schweizer Franken in das Schweizer Start-up ASTRA Therapeutics, das sich auf Präzisionsmedikamente gegen Parasiten spezialisiert hat. Drei Millionen der Finanzierung stammen von MIG, um damit die wachsende Resistenzbildung bei eukaryotischen Krankheitserregern anzugehen.
Die Göttinger Sartorius AG berichtet zum erstes Halbjahr Wachstum und bestätigt die Jahresziele. Der DAX-Konzern profitiert vom Geschäft mit Verbrauchsmaterialien. Eine Erholung im Biotech-Sektor könnte sich damit abzeichnen, wenn auch die Börse kurz nach unten gezuckt hat


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