Indischer Partner Cipla steigt bei Ethris ein

Cipla Limited (BSE: 500087; NSE: CIPLA EQ) hat kurz vor dem Jahreswechsel bekanntgegeben, dass seine hundertprozentige britische Tochtergesellschaft Cipla (EU) Limited eine Kapitalbeteiligung in Höhe von 15 Mio. Euro an der Ethris GmbH (Planegg bei München) abgeschlossen hat. Ethris entwickelt RNA-Wirkstoffe mit der Spezialisierung auf die direkte Verabreichung von mRNAs über die Atemwege durch Applikation in der Nase oder Inhalation.

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Für Ethris kamen die Weihnachtsgeschenke in Form von einigen Millionen. Zuerst gab es kurz vor dem Fest die Nachricht, dass die Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) mit 42 Mio. US-Dollar für die britische DIOSynVax die Entwicklung eines breit schützenden Impfstoffs gegen Betacoronaviren bis zu einer klinischen Studie der Phase I/II fördert. Ethris wird hierbei als Projektpartner mit bis zu 20 Mio. US-Dollar bedacht für die Entwicklung und Herstellung des mRNA-Impfstoffkandidaten, der die multiviralen Impfstoffantigene von DIOSynVax enthält.

Dieser generalisierende Impfstoffansatz zielt darauf ab, Schutz vor SARS-CoV-2 sowie vor anderen Mitgliedern dieser Gruppe hochpathogener Coronaviren zu bieten und damit ein breites Spektrum von Betacoronaviren abzudecken. Der Projektteil bei Ethris soll die hochdifferenzierten mRNA-Modifizierungs- und Designtechnologien sowie die Lipidoid-Nanopartikel (LNP) und Stabilisierungsplattformen des Unternehmens nutzen. "Diese Zusammenarbeit unterstreicht das Potential der Plattformtechnologien von Ethris in Kombination mit der hoch immunogenen Antigen-Design-Plattform von DIOSynVax zur Herstellung eines breit schützenden mRNA-Impfstoffs mit best in class Handhabungs- und Distributionsseigenschaften zur Vorbeugung schwerer Erkrankungen, die durch die derzeit bedenklichen SARS-CoV-2-Varianten, das Schwere Akute Respiratorische Syndrom (SARS), das Middle East Respiratory Syndrom (MERS) und andere Mitglieder der Betacoronavirus-Familie verursacht werden", sagte Dr. Carsten Rudolph, CEO von Ethris. "Langfristig könnten diese kombinierten Technologien Impfstoffe hervorbringen, die die Weltbevölkerung vor künftigen Pandemien schützen."

Ebenso langfristig angelegt ist die nach den Weihnachtsfeiertagen bekannt gegebene strategische Partnerschaft zwischen dem indischen Pharmaunternehmen Cipla Ltd. und Ethris. Die britische Tochtergesellschaft Cipla (EU) Limited hat dazu eine Kapitalbeteiligung in Höhe von 15 Mio. Euro an der Ethris GmbH in die Wege geleitet, die nun in den nächsten Wochen nur noch durch die behördlichen Formalia wandern muss. Cipla will sich damit im mRNA-Bereich besser aufstellen und über den Zugang zu den von Ethris entwickelten innovativen Lösungen Produkte gezielt für Entwicklungsländer bereitstellen.
 
Umang Vohra, Managing Director & Global Chief Executive Officer von Cipla, sagte: "Diese Zusammenarbeit beschleunigt unseren Innovationsprozess und ermöglicht es uns, unseren Patienten Zugang zu modernsten Gesundheitslösungen zu verschaffen. Wir erwarten, dass mRNA-basierte Therapien einer der wichtigsten Innovationshebel für Cipla sein werden. Diese inhalative mRNA-Technologie stellt einen Paradigmenwechsel im Verabreichungsmechanismus dar, und diese Partnerschaft stärkt die Stärke von Cipla in der Atemwegstherapie im Einklang mit unserem Ziel, die globale Marktführerschaft in der Lunge zu erreichen."
 
Dr. Carsten Rudolph, CEO von Ethris, sieht diese Beteiligung als Anerkennung der langjährigen Entwicklungsarbeiten: "Wir schätzen diese strategische Beziehung mit Cipla, die auf unserer bahnbrechenden mRNA-Technologie und unserem gemeinsamen Fokus auf die Bereitstellung innovativer Behandlungen für Atemwegserkrankungen für Patienten aufbauen wird. Die Investition unterstützt die weitere Entwicklung unserer Pipeline und unser Ziel, die Leistungsfähigkeit von mRNA-basierten Therapeutika zur Behandlung eines breiten Spektrums von Krankheiten zu nutzen."

Ethris hat eine ganze Reihe Technologieplattformen entwickelt, um die Grenzen bestehender mRNA-Arzneimittel zu überwinden und den künftigen Vertrieb von mRNA-Arzneimitteln in alle Teile der Welt zu ermöglichen. Mit seinen firmeneigenen Plattformen will das Unternehmen gut verträgliche mRNA-Medikamentenkandidaten der nächsten Generation mit besserer LNP-Stabilität entwickeln und herstellen. Die Stabilisierungstechnologie von Ethris erreicht dabei eine Haltbarkeit der empfindlichen RNA-Wirkstoffe von bis zu 4 Tagen bei Raumtemperatur, langfristige Lagerungsmöglichkeiten bei 2° bis 8° Celsius durch Gefriertrocknung und nach Unternehmensangaben auch eine "erstklassige Beständigkeit gegen mechanische Manipulation". Eine Finanzierungsrunde Anfang 2022 gab dem Unternehmen aus dem Münchner Biotechnologiecluster die Grundlage, die langjährigen Entwicklungen entscheidend voranzubringen, was sich nun in dem aktuellen Geldregen niederzuschlagen scheint.

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