Boehringer Ingelheim investiert massiv in eigene Forschung

Der Geschäftsbericht von Boehringer Ingelheim für 2021 ist mit Rekorden gespickt. Insbesondere im Forschungsbereich stellen die 4,1 Mrd. Euro ein neues Allzeithoch dar. Doch man will sich darauf nicht ausruhen. Die Geschäftsleitung verkündet eine weitere Forschungsoffensive mit 25 Mrd. Euro in den nächsten fünf Jahren sowie zusätzlichen rund 7 Mrd. Euro, die in die Produktionskapazitäten gesteckt werden sollen.

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Auch im Jahr 2021 konnte Boehringer Ingelheim seine jährlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung auf einen neuen Höchststand in seiner 137-jährigen Geschichte steigern. Das Unternehmen gab 4,1 Mrd. Euro für F&E aus (2020: 3,7 Mrd. Euro), eine Erhöhung um 11,7 Prozent. Die F&E-Investitionen im Bereich Humanpharma stiegen auf 3,7 Mrd. Euro (2020: 3,3 Mrd. Euro), während die Investitionen in der Tiergesundheit um ein Prozent auf 416 Mio. Euro wuchsen (2020: 412 Mio. Euro).

„Das Jahr 2021 war ein gutes Jahr. Wir konnten unseren Beitrag für ein besseres Leben von Mensch und Tier erhöhen und die Forschungspipeline weiter stärken“, erklärt Hubertus von Baumbach, Vorsitzender der Unternehmensleitung.  „Dementsprechend haben wir auch unsere Anstrengungen in Forschung und Entwicklung intensiviert und bedeutende medizinische Fortschritte erzielt, darunter drei von der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA erteilte Breakthrough Therapy Designations (BTD) für innovative Arzneimittel im Bereich Humanpharma. In der Tiergesundheit haben wir die Basis für die Einführung innovativer Lösungen für Haus- und Nutztiere in den Jahren 2022 und 2023 geschaffen." 

Die F&E-Pipeline im Humanpharma-Bereich des Unternehmens umfasst mehr als 100 klinische und präklinische Projekte. Auf die Projekte bezogen, die sich in einem späteren Stadium befinden, könnte die Pipeline nach der Einschätzung des Unternehmens bis 2025 bis zu 15 neue Produkteinführungen ermöglichen. Dabei werden auch Indikationserweiterungen einen Rolle spielen. Dafür ist JARDIANCE® (Empagliflozin) ein gutes Beispiel: Das Medikament wurde ursprünglich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen. Durch weitere Forschung über die Zusammenhänge zwischen Herz-, Nieren- und Stoffwechselsystem konnte Boehringer Ingelheim die Anwendung auf Herzinsuffizienz ausweiten.

Heutige Umsatzträger

Mit 15,3 Mrd. Euro (2020: 14,4 Mrd. Euro) wuchs der Umsatz mit Humanpharmazeutika um 8,4 Prozent und machte 74 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Die Vereinigten Staaten sind für Boehringer Ingelheim dabei nach wie vor der größte Markt. Das Unternehmen generierte dort einen Umsatz von 5,8 Mrd. Euro (2020: 5,7 Mrd. Euro). In der EUCAN-Region (Europa, Kanada, Australien und Neuseeland) stieg der Umsatz exklusive Lizenzeinnahmen auf 4,4 Mrd. Euro (2020: 4,2 Mrd. Euro). In den Schwellenmärkten einschließlich China verbuchte das Unternehmen Umsatzerlöse von 3,0 Mrd. Euro (2020: 2,8 Mrd. Euro). Am stärksten war das Wachstum in Japan, dort stieg der Umsatz um 7,1 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro. 

Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- und Atemwegserkrankungen leisten nach den Darlegungen im Geschäftsbericht weiterhin den größten Beitrag zu den Umsatzerlösen. Mit einem Umsatz von 3,9 Mrd. Euro (2020: 3,1 Mrd. Euro) und einem Wachstum von 28,6 Prozent bleibt JARDIANCE® der stärkste Umsatzträger des Unternehmens im Bereich Humanpharma. Am zweitstärksten trug OFEV® mit einem Umsatz von 2,5 Mrd. Euro (2020: 2,1 Mrd. Euro) und einem Wachstum von 25,4 Prozent zum Umsatz des Unternehmens bei.

Der Geschäftsbereich Tiergesundheit zeigt sich bei Boehringer Ingelheim robust. Im Jahr 2021 er seinen Umsatz in einem wettbewerbsintensiven Markt deutlich steigern: Er wuchs um 6,2 Prozent auf einen Gesamterlös von 4,3 Mrd. Euro (2020: 4,1 Mrd. Euro). 

Biopharma-Produktion im Auftrag wächst

Boehringer Ingelheim sieht sich als ein führender Hersteller von Biopharmazeutika, sowohl für das eigene Portfolio als auch für Industriepartner. 60 Prozent der 20 größten Pharmaunternehmen und innovativen Biotechnologiefirmen sind nach Unternehmensangaben Kunden des Geschäftsbereichs Biopharmazeutische Auftragsproduktion von Boehringer Ingelheim, der unter dem Markennamen Boehringer Ingelheim BioXcellenceTM firmiert. Das biopharmazeutische Auftragskundengeschäft erzielte im Jahr 2021 einen Umsatz von 917 Mio. Euro (2020: 837 Mio. Euro), ein Plus von 9,5 Prozent, das auf die starke Kundennachfrage zurückzuführen ist. Boehringer Ingelheim hat auch 2021 fast eine Milliarde Euro in neue Produktionsgebäude investiert (2020: 1,03 Mrd. Euro), wovon ein Großteil in das neue LSCC in Wien geflossen ist. Zudem wurde ein neues Entwicklungszentrum für biopharmazeutische Medikamente (BDC) in Biberach gebaut. Die neueste Investitionsankündigung in diesem Bereich ist nur wenige Tage alt: 1,2 Mrd. Euro werden in Niederösterreich (Bruck an der Leitha) in ein von Beginn an klimaneutral konzpiertes Produktionsgebäude für rund 800 Beschäftigte investiert werden.

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