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Evotec kooperiert mit Almirall, Sernova und weiterhin mit BMS

Eine Woche der Kooperationsmeldungen bei Evotec wird gekrönt durch eine neue Partnerschaft mit der spanischen Almirall. In dieser geht es um eine Multi-Target-Allianz in der Dermatologie. Die Kooperation mit Sernova beinhaltet den Schwerpunkt Diabetes und die Kombination von Evotecs iPS-Zellen-Screeningplattform mit Sernovas Deliverytechnologie, die eine längerfristige Medikamentenabgabe ermöglicht. Und dann gibt es ja noch die Dauerpartnerschaft mit Bristol Myers Squibb.

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Ziel der Kooperation mit Almirall ist die Entdeckung und Entwicklung neuartiger Therapeutika für schwere Hautkrankheiten, darunter immunbedingte Entzündungen wie atopische Dermatitis und helle Hautkrebsarten wie Basalzellkarzinom. Beide Seiten sollen geeignete Targets in den Forschungsprozess einschleusen, wobei Evotec seine breitaufgestellte Plattform für Wirkstoffforschung und präklinische Entwicklung zum Einsatz bringen wird. Almirall wird die Verantwortung für die klinische Entwicklung und die Vermarktung übernehmen, gesetzt den Fall, es geht aus der präklinischen Entwicklung über diese große Hürde. Die finanziellen Bedingungen wurden nicht im Detail mitgeteilt, sondern auf das Potential von bis zu 230 Mio. Euro pro Programm sowie Beteiligungen am Nettoumsatz im hohen einstelligen Prozentbereich verwiesen.

Wenige Tage vorher war Evotec mit einer anderen Partnerschaft an die Öffentlichkeit getreten: Mit der kanadischen Sernova Corp. (TSX-V: SVA; OTCQB: SEOVF; FSE: PSH) wurde eine F&E-Kooperation im Bereich Diabetes bekanntgegeben. Beide Unternehmen werden ihre Kompetenzen nutzen, um eine implantierbare, auf induzierten pluripotenten Stammzellen („iPSC“) basierende Betazell-Ersatztherapie für die Behandlung von insulinabhängigem Diabetes inklusive Typ 1 und 2 zu entwickeln. Hier hat Evotec bereits einige Vorarbeiten geleistet: die Hamburger können menschliche iPSC-basierte Betazellen in inselähnlichen Clustern in einem qualitätskontrollierten, skalierbaren Bioreaktorprozess produzieren. Diese inselähnlichen Cluster sind nach Unternehmensangaben in ihrer Fähigkeit, den Blutzuckerspiegel in In-vivo-Modellen über mehrere Monate zu normalisieren, gleichwertig mit primären menschlichen Inselzellen. Sernova bringt die firmeneigene Cell Pouch™-Technologie in die Partnerschaft ein, ein implantierbares Medizinprodukt, welches die Gefäßversorgung des Zellimplantates ermöglicht und dadurch langfristiges Überleben und eine optimale Funktion des Implantats im Patienten sichert. Die Kombination von Spender-Zellinseln und der Cell Pouch habe bei Teilnehmern an Sernovas in den USA laufender klinischer Phase I/II-Studie bereits langfristige therapeutische Effekte erzielt, so die beiden Unternehmen. Die Partnerschaft ist etwas mehr als „nur“ eine gemeinsame Projektkooperation. Sernova hat die Option für eine exklusive globale Lizenz für Evotecs iPSC-basierte Betazellen erworben, um sie im Cell-Pouch-System zur Behandlung von Diabetes einzusetzen. Operativ werden die präklinischen Entwicklungsprogramm(e) bis zur IND-Zulassung gemeinsam durchgeführt und finanziert. In Verbindung mit der Vereinbarung hat sich Evotec zu einer strategischen Investition in Höhe von 20 Mio. Euro in Sernova entschlossen.

Wenn diese schon als interessante, zukunftsgerichtete Kooperationen gelten mögen, dann trumpfte Evotec in der Vorwoche sogar noch mehr auf, als in Hamburg vermeldet wurde, die lange bestehende Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb um ganze acht Jahre zu verlängern. Die 2018 unterzeichnete Kooperation mit BMS (NYSE:BMY) für Targeted Protein Degradation (gezielter Proteinabbau) hatte sich als äußerst produktiv erwiesen und laut Evotec eine vielversprechende Pipeline für Molecular Glue Degraders hervorgebracht. Das Feld der „Degrader“ ist seit einiger Zeit stärker in den Fokus geraten. Dabei handelt es sich um kleine, wirkstoffähnliche Verbindungen, die Wechselwirkungen zwischen einer E3-Ubiquitin-Ligase und einem Zielmolekül hervorrufen. Diese induzierte Wechselwirkung führt zur Übertragung des Proteins Ubiquitin (Ubiquitinierung) und zum anschließenden Abbau des rekrutierten Proteins was zu einer langanhaltenden therapeutischen Wirkung führt. BMS hat sich auf diesem Gebiet insbesondere aufgrund seiner einzigartigen Substanzbibliothek an Cereblon E3-Ligase-Modulatoren (CELMoD®) eine besondere Marktposition verschafft. Besonders schön für Evotec ist dabei, dass BMS die Partnerschaft mit einer Verlängerung zu würdigen weiß, aber auch finanziell: Evotec erhält eine Abschlagszahlung in Höhe von 200 Mio. US-Dollar und kann in Zukunft auf weitere erfolgsabhängige sowie auch programmbasierte Erfolgszahlungen hoffen, womit das Potential dieser Entwicklungspartnerschaft insgesamt auf 5 Mrd. US-Dollar beziffert werden kann.

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