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Kalifornisches Banken-Beben strahlt nach Europa aus

Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank hat die Finanzwelt erschüttert, die Schockwellen gehen durch alle Sektoren. Da der Fokus der Bank ausgerechnet der Bereich der Hightech Start-up-Unternehmen (gewesen) ist, wirken die Erschütterungen bis in die europäische Biotechnologie-Branche hinein.

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Nicht nur die Finanzwelt, auch die Biotech-Branche ist durch den Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB) erschüttert. Panik setzte auch unter den führenden Risikokapitalgesellschaften ein, von denen einige ihre Portfolio-Unternehmen aufgefordert haben, ihre Einlagen abzuziehen. Dies hat den Absturz der SVB vermutlich zusätzlich beschleunigt. Fast die Hälfte aller US-amerikanischen VC-finanzierten Technologie- und Biowissenschaftsunternehmen sind der Sillicon Valley Bank mit insgesamt 342 Mrd. US-Dollar an Kundengeldern und 74 Mrd. US-Dollar an Darlehen in Verbindlichkeiten verbunden.

Die Nachricht, dass die Bank ein öffentliches Zeichnungsangebot durchführt, um bis zu 2,25 Mrd. US-Dollar zur Deckung von Verlusten aus ihren Portfolios an Staatsanleihen und hypothekarisch gesicherten Wertpapieren aufzubringen, löste einen Ansturm auf die Bank aus. Während die Führungskräfte der SVB versuchten, die Märkte zu beruhigen, indem sie erklärten, dass die Deckung der Einlagen nicht gefährdet sei, stürzten die Aktien ab und vernichteten 60% des Marktwertes der Bank. Am Freitagmorgen wurde die SVB von den Aufsichtsbehörden geschlossen. Dies ist die größte Bankenpleite seit der Finanzkrise 2008 und die zweitgrößte aller Zeiten nach der Washington Mutual, die am 25. September 2008 zusammenbrach. Nachdem die Kapitalerhöhung der SVB gescheitert war und kein Käufer gefunden werden konnte, schloss das kalifornische Ministerium für Finanzschutz und Innovation die Bank, die am Montag, dem 13. März, wieder eröffnet werden soll.

An diesem Montag hat das US-Finanzministerium nun eine vollständige Einlagensicherung bekanntgegeben, um die Märkte wieder zu beruhigen. Auch auf Europa und europäische Biotech-Unternehmen hat das kalifornische Beben Auswirkungen. Die Deutschlandniederlassung der SVB (Sitz in Frankfurt am Main) hat nach eigenen Angaben etwa 3.500 Unternehmen als Kunden, 10% davon in Deutschland. Auch hier hört man aus der Start-up-Szene, dass viele schnellstmöglich versucht haben und noch versuchen, die Einlagen aus der Bank herauszulösen. Aus der Biotechnologie sind etwa CureVac und Affimed über Einlagen oder Schuldverschreibungen mit der SVB verbunden, die nach Auskunft „hauptsächlich für kurzfristige Betriebsausgaben bestimmt“ seien. Affimed teilt dazu auf |transkript-Nachfrage mit, dass "aufgrund der Maßnahmen der US-Regierung und des Vereinigten Königreichs zum Schutz der Einleger der SVB und unserer internen Maßnahmen keine Auswirkungen auf unseren Zugang zu Barmitteln" erwartet werden. Also Entwarnung?

Ähnlich der Lehman-Brother-Krise machen sich Finanzexperten dennoch große Sorgen um die „Kollateralschäden“ des Bankzusammenbruchs und den Vertrauensverlust, der mit damit einhergehenden Verzögerungen zu Schwierigkeiten für Unternehmen führen könnte, die gerade jetzt im risikobehafteten Start-up-Segment Geldmittel einwerben wollen.

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