Die Hauttransplantat-Technologie von Cutiss erhält einen finanziellen Schub. In der Phase III-Studie wird derzeit die medizinische Anwendung auf breiterer Basis erprobt, dazu müssen auch die Produktionsprozesse für größere Maßstäbe angepasst und weiter automatisiert werden. Die Gelder sollen dabei helfen. In dem von Cutiss enwickelten Verfahren werden patienteneigene Hautstückchen stark expandiert und können damit großflächiger replantiert werden. Die fast narbenfreie Verwachsung wäre für Verbrennungsopfer eine völlig neue Qualität der Behandlung.

Circular Economy im Fokus: Finanzierungen boomen, Investoren stecken Gelder in diverse Fonds, die sich der Stärkung der Kreislaufwirtschaft verschrieben haben. Aktuell kann die Schweizer Una Terra ein erstes Closing für ihren Fonds mit 50 Mio. Euro berichten, das Zielvolumen liegt noch deutlich darüber und ist für das kommende Jahr angepeilt. Insgesamt werden in den Sektor jedoch bereits Milliarden gesteckt.

Millionenfinanzierung in der Industriellen Biotechnologie: Der Entwickler und Hersteller von Materialien aus Spinnenseidenprotein, Amsilk aus München, erhält in einer Finanzierungsrunde 52 Mio. Euro, um die Produktion noch stärker hochzufahren, da sich eine wachsende globale Nachfrage für das nachhaltige Material eingestellt habe.

BioNTech und DualityBio erzielen einen Erfolg bei ihrem Brustkrebs-Antikörper-Wirkstoffkonjugat Trastuzumab Pamirtecan. Dieser erreicht in einer ausschließlich in China durchgeführten Phase III-Studie den primären Endpunkt. Daten wurden noch nicht veröffentlicht, doch im direkten Vergleich mit dem ähnlichen ADC aus dem Hause Roche, TDM-1, habe das BioNTech/Duality-Konstrukt bessere Ergebnisse ergeben. Parallel läuft planmäßig die globale Phase III-Studie DYNASTY-Breast02, die zu einer weltweiten Zulassung führen könnte. Auch der einstige bispezfische Antikörper von Biotheus, mittlerweile eingekauft und mit BMS in Kooperation in der Entwicklung liefert erste Daten – doch das richtige Feuerwerk kann man erst im kommenden Jahr erwarten.

Das Wiener Biotech-Start-up Novasign erhält ein Millioneninvestment vom US-Unternehmen Repligen. Das Kapital soll vor allem die Internationalisierung des auf Prozesssimulation und -optimierung spezialisierten Unternehmens vorantreiben – mit Fokus auf die USA.

Novartis reiht einen Deal an den nächsten, eine Übernahme an die andere. Nun kommen innerhalb weniger Tage gleich zwei Kooperationen im Bereich der siRNA-Wirkstoffe an die Öffentlichkeit, bei denen die Schweizer bemerkenswert hohe Upfront-Zahlungen zu leisten bereit sind. Früher hätte Novartis dieses viele Geld eher in die eigene Forschung gesteckt, doch diese Zeiten sind wohl vorbei, wie ein Blick in die weiter zurückliegende Vergangenheit zeigt.

Mitochondrien sind in jedem Lehrbuch als „Kraftwerke“ der Zellen beschrieben. Dass diese Kraftwerke, die wesentlich für die Bereitstellung von Energie für alle Stoffwechselvorgänge im menschlichen Organismus sind, auch einmal schlapp machen können, gerät zunehmend in den Fokus bei der Therapieentwicklung für unterschiedlichste Krankheitssymptome: selbst bei Long COVID und Erkrankungen wie ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) gibt es die Hypothese einer Schädigung der Mitochondrien. Die Schweizer Firma cellvie AG hat nun einen Durchbruch in der Isolation und Anreicherung der kleinen Organellen erzielt.

Mit der Millionenförderung als Startschuss für NEXCELL macht Mecklenburg-Vorpommern deutlich, dass es auch auf Zell- und Gentherapien setzt. Landeswirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank nutzte seine Sommerreise, um dieses Signal in Teterow mit der Überreichung des Förderbescheides von rund 8,2 Mio. Euro deutlich zu machen. Das Geld fließt in die Entwicklung einer hochautomatisierten Plattform für Zell- und Gentherapien, getragen von Miltenyi Biotec (Teterow), RoweMed (Parchim) sowie Instituten und Forschern der Universität und Universitätsmedizin Rostock.

Eine Sommerpause sieht eigentlich anders aus, als diese doch recht bunte und muntere Mischung aus den Unternehmen der Branche: statt Strand oder Balkon gab es in diesem August einige Meldungen mit größerem Nachrichtenwert, die den Begriff „Sommerloch“ wohl in die Geschichtsbücher einer vergangenen Zeit verschieben wollen.

Der Impfstoffentwickler Bavarian Nordic soll für rund 2,3 Mrd. Euro von einem Investorenkonsortium übernommen werden. Von der Übernahme und den möglichen Folgen wären auch einzelne Standorte betroffen, so zum Beispiel der größte außerhalb Dänemarks in der Region München mit 300 Beschäftigten.