F.Hoffmann-La Roche Ltd.

Roche steigt mit Milliarden in den GLP-1-Ring

Die Schweizer Hoffmann-La Roche Holding übernimmt für 2,7 Mrd. US-Dollar (upfront) die kalifornische Carmot Therapeutics.

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Die Schweizer Hoffmann-La Roche Holding übernimmt für 2,7 Mrd. US-Dollar (upfront) die kalifornische Carmot Therapeutics. Für ein Produkt eines modifizierten GLP-1-Antagonisten, das sich kurz vor der klinischen Phase II befindet, und weitere Kandidaten in einem früheren Stadium, werden im Falle einer erfolgreichen Zulassung weitere rund 400 Mio. US-Dollar fällig.

Die vorliegenden klinischen Daten für die Wirkstoffe von Carmot, insbesondere für den Hauptwirkstoff CT-388, deuten laut Unternehmensmitteilung von Roche auf ein „erstklassiges Potential zur Erzielung und Aufrechterhaltung einer Gewichtsabnahme mit differenzierter Wirksamkeit“ hin. Zudem erhoffen sich die Schweizer von den Wirkstoffen Kombinationsmöglichkeiten mit bestehenden Roche-Pipeline-Produkten, auch solchen, die beispielsweise auf den Erhalt der Muskelmasse abzielen.

Inkretine sind Darmhormone, die nach der Nahrungsaufnahme ausgeschüttet werden und eine Rolle bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels spielen, indem sie die Insulinausschüttung stimulieren und den Appetit unterdrücken. Das auf Inkretinen basierende Portfolio jedes in diesem Bereich tätigen Unternehmens könnte auch auf andere Indikationen ausgeweitet werden, bei denen Inkretine eine Rolle spielen, darunter Herz-Kreislauf-, Netzhaut- und neurodegenerative Erkrankungen. In einigen dieser Bereiche zeigen erste klinische Studiendaten bereits überraschende Wirkungen.

Roche befindet sich in einem Wettlauf, in dem nach derzeitigem Stand Novo Nordisk die Nase vorn hat, gefolgt von Eli Lilly und Astra Zeneca. Mit den frühen Entwicklungsprojekten der aktuellen Akquisition steigt Roche im hinteren Teil des Feldes in das Rennen ein. Für die Kalifornier wird damit der vor wenigen Wochen gestartete Prozess für einen Börsengang hinfällig – ein mit hohen Finanzierungserlösen verbundener IPO – was mit ein Grund für die hohe Upfront-Zahlung gewesen sein dürfte.

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