Ausverkauf bei Epigenomics

Epigenomics verkauft alle wesentlichen Vermögensgegenstände. Dies umfasst auch die Patente und die Biobank. Käufer ist New Day Diagnostics, ein Diagnostik-Unternehmen aus den USA. Der Verkaufserlös liegt bei bis zu 12,05 Mio. US-Dollar, doch nur ein kleiner Teil davon ist schon sicher.


ANZEIGE

War es das bei der Berliner Epigenomics AG hatte |transkript bereits in diesem Frühjahr gefragt nach einer deutlichen Personalrestrukturierung und Wechsel im Management. Wenn man der Firmenkommunikation aktuell folgt, ist der vollständige "Verkauf" der Firmenassets ein erfolgreicher "Erwerb". Dass diesen Erwerb die US-amerikanische New Day Diagnostics für sich verbuchen kann, steht dabei nicht in der Hauptüberschrift.

Doch Anteilseigener des Pennystocks Epigenomics sind schon lange ernüchtert, wenn nicht schon scharenweise davongelaufen. Weitere Einzelheiten zu der Veräußerung soll es Anfang August geben, wenn Epigenomics die Einladung zur außerordentlichen Hauptversammlung am 11. September verschickt und dabei den Verkauf näher erläutern dürfte. Die Aktionäre müssen dem Verkauf nämlich noch zustimmen.

Dies sollte aus Sicht der Analysten jedoch kein Hindernis sein, und manche geben sogar die – zumindest gewagte – Kaufempfehlung für die Aktien von Epigenomics (WKN: A32VN8, ISIN: DE000A32VN83) zu einem Kursziel bei 2,75 Euro ab (Pareto Securities). Ob wirklich noch immer so viel Hoffnung verbreitet werden sollte? Die Aktien von Epigenomics gaben jedenfalls nach der Meldung um rund 14% auf 0,725 Euro nach, auf dem Börsenparkett war der scheinbare Erwerb wohl doch als Ausverkauf verstanden worden, auch wenn sich später tatsächlich einige Käufer der Papiere hervorwagten.

Der Verkauf selbst bringt eine Barzahlung in Höhe von 1,8 Mio. US-Dollar: 0,5 Mio. davon am Tag des Abschlusses, 1,0 Mio. am 1. Dezember 2023 und weitere 0,3 Mio. US-Dollar am 30. Juni 2024.
Weitere Barzahlungen in Höhe von bis zu 8 Mio. US-Dollar fließen nur abhängig vom Erreichen bestimmter Meilensteine in Bezug auf Epi proColon und vor allem Epi proColon "Next-Gen". Neben den (eventuellen) Barzahlungen erhält Epigenomics eine Beteiligung am Erwerber (New Day Dx) von 3,0 % im Wert von mindestens 2,25 Mio. US-Dollar.

Ob die Amerikaner im eigenen Markt mehr Erfolg haben werden mit dem Darmkrebsfrüherkennungstest ist derzeit nur schwer abzuschätzen.

SIE MÖCHTEN KEINE INFORMATION VERPASSEN?

Abonnieren Sie hier unseren Newsletter