Roche investiert rund 250 Mio. Euro in Penzberg

Roche investiert in ein neues Diagnostik-Forschungsgebäude am Standort Penzberg. Bei der Grundsteinlegung mit Vertretern der Landespoltik wurden die Maßnahmen zur Reform der gesetzlichen Krankenversicherung (Sparprogramm von Karl Lauterbach) als "kurzsichtig" bezeichnet, die gravierende Folgen für die Zukunft des Innovations- und Investitionsstandorts Deutschland haben können.

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Auf seine Investitionen in Forschung und Entwicklung ist Roche stolz. Der Konzern investiere mehr als jedes andere Gesundheitsunternehmen in Forschung und Entwicklung, allein im Jahr 2021 waren es 13,7 Mrd. Schweizer Franken. „Mit der heutigen Grundsteinlegung und der Investition von bis zu 250 Mio. Euro in das neue Forschungsgebäude setzen wir weiter auf Deutschland als Forschungsstandort“, machte Prof. Christoph Franz, Verwaltungsratspräsident der Roche Holding AG deutlich.

Doch die Kritik an aktuellen Sparmaßnahmen, die auch von der Pharmaindustrie einen kräftigen "Solidarbeitrag" einfordert, folgte im nächsten Atemzug. Er ergänzte: „Wer jedoch solche Investitionen in Forschung beziehungsweise Produktion für Pharma und Diagnostik in Deutschland halten will, sollte keinen Angriff auf Innovationen starten und den Standort Deutschland im internationalen Vergleich schwächen.“ Damit bezog sich Franz auf das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geplante Gesetz zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), das sogenannte GKV-Finanzstabilisierungsgesetz. Der Gesetzesentwurf wird von verschiedenen Teilen des Gesundheitssektors massiv kritisiert, da er weder der Finanzierbarkeit der Kassen noch den strukturellen Herausforderungen im Gesundheitswesen insgesamt gerecht werde. Der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, Dr. Florian Herrmann, nutzte die Steilvorlage: „Bayern bekennt sich zu Innovation und Wissenschaft. Die Fokussierung auf Forschung und Fortschritt ist der richtige Weg. Die gesamte Region wird mit der Investition von 250 Mio. Euro gestärkt. Alles Gute! Aus der Pandemie haben wir gelernt, wie wichtig Forschung ist. Roche ist dabei starker Partner für Diagnostik und Pharma aus Bayern und Europa.“

Das neue Diagnostik-Forschungsgebäude trägt den Namen Laboratory Excellence Accelerator Penzberg – LEAP, was im Englischen “Sprung” bedeutet und als Sinnbild dient: Das Unternehmen wagt mit diesem Gebäude den Sprung in die "exzellente Laborarbeit der Zukunft", wie es aus dem Unternehmen dazu heißt. In dem 33 Meter hohen Gebäude sollen neue Maßstäbe für Forschung und Entwicklung von diagnostischen Tests gesetzt werden. Neue Labore und Büros schaffen einen modernen Arbeitsplatz für über 800 Forscher, die derzeit auf dem Penzberger Werksgelände sowie in München in insgesamt 28 Gebäuden untergebracht sind.

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