Wiener Quantro kooperiert enger mit Boehringer Ingelheim
Die in Wien angesiedelte Quantro Therapeutics hat eine dreijährige Kooperations-, Options- und Lizenzvereinbarung mit Boehringer Ingelheim bekanntgegeben, die auf die Identifizierung und Entwicklung von bis zu drei Wirkstoffen gegen krebsassoziierte Transkriptionsfaktoren zielt.
Im Rahmen der Zusammenarbeit wird Quantros firmeneigene Plattform zur Entdeckung von Arzneimitteln auf der Grundlage der "zeitaufgelösten Transkriptomik" eingesetzt, um Arzneimittelkandidaten zu identifizieren und zu entwickeln, die in wichtige Transkriptionsprogramme bei Krebs eingreifen. Quantro Therapeutics setzt zeitaufgelöste RNA-Sequenzierung und vergleichende Transkriptomik ein, um Arzneimittelkandidaten zu identifizieren und zu entwickeln, die in die Transkriptionsregulation eingreifen können. Diese ist bisher pharmakologisch nur sehr schwer zugänglich. Quantro Therapeutics ist ein Spin-off des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) und des Forschungsinstituts für Molekulare Pathologie (IMP), beide in Wien, Österreich, ansässig. Seed-Investoren der Firmengründung im Jahr 2020 sind der Boehringer Ingelheim Venture Fund und Evotec.
Transkriptionsfaktoren sind zentrale Regulatoren der Genexpression, die bei Krebs häufig dereguliert sind und sich als eine vielversprechende Klasse von therapeutischen Zielen erwiesen haben. Quantros Technologieplattform zur Entdeckung von Medikamenten kombiniert Genom-Engineering, chemische Genetik und innovative Genexpressionsprofile, um neue Therapeutika zu entwickeln, die in außer Kontrolle geratene Transkriptionsprogramme eingreifen.
Prof. Norbert Kraut, globaler Leiter der Krebsforschung bei Boehringer Ingelheim, kommentierte die neue Kooperation: "Um die Krebsbehandlung zu verändern, braucht es eine Vielfalt von Herangehensweisen. Deshalb freuen wir uns über die Partnerschaft mit Quantro im Bereich der onkogenen Transkriptionsfaktoren. Die Entwicklung von niedermolekularen Inhibitoren für diese Targetklasse ist eine echte Herausforderung, da es ihnen häufig an enzymatischer Aktivität und ‚ligandierbaren‘ Taschen mangelt. Quantros innovativer Ansatz in der Wirkstoffforschung geht diese wichtige Proteinfamilie auf neue Weise an und hat das Potential, Wirkstoffkandidaten zu entwickeln, die die Hürden bei der Behandlung wichtiger Krebstreiber überwinden, die bisher für zielgerichtete Therapien unzugänglich sind."
Dr. Dieter Nachtigall, Chief Executive Officer von Quantro, sagte: "Nach der Etablierung der Quantro-Pipeline für die Arzneimittelforschung und dem Nachweis der überragenden Sensitivität und Spezifität unseres zeitaufgelösten Transkriptomik-Assays freuen wir uns, in den nächsten drei Jahren mit Boehringer Ingelheim zusammenzuarbeiten, um Arzneimittelkandidaten zu identifizieren und zu entwickeln, die auf Transkriptionsfaktoren bei Krebs abzielen."
Quantro hat Anspruch auf Vorabzahlungen, Forschungs- und Entwicklungsunterstützung, Meilensteinzahlungen sowie Lizenzgebühren auf Produkte, die aus der Zusammenarbeit hervorgehen. Finanzielle Details wurden jedoch nicht bekanntgegeben.
Auch Werner Lanthaler, CEO von Evotec, zeigte sich als Co-Investor der Seed-Runde begeistert von dem speziellen Ansatz: „Quantro ist ein äußerst vielversprechendes universitäres Spin-off-Unternehmen mit großem Potential. Wir sind überzeugt, dass Quantro im Bereich der zeitaufgelösten RNA-Sequenzierung eine führende Rolle einnehmen wird."
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